Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
knorke
knorke adj präd \
1. ausgezeichnet, unübertrefflich. In Berlin im ersten Jahrzehnt des 20. Jhs aufgekommen, wohl zusammenhängend mit »Knorr = Knorren (Knoten an Bäumen, Steinen usw.)«; daraus »knorrig = kraftvoll, widerstandsfähig, von harter Schale«. Die Endung »-ke« ist nordd Verkleinerungssilbe. Bekannt geworden oder »erfunden« nach den einen vom Bulettenverkäufer Knorke mit seinem Werbespruch »Knorkes Buletten sind die besten«; nach anderen soll das Wort eine Verlegenheitserfindung der Claire Waldoff gewesen sein (Friedrich Hussong bezeugt gegenüber einem Mitarbeiter des Verfassers, daß Claire Waldoff die Erfinderschaft offen abgestritten habe). Andere halten den Varietékomiker Rudolf Melzer mit seiner Posse »Die Familie Knorke« für den Urheber.
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2. knorke is zweemal so schnafte wie dufte = das ist völlig unübertrefflich; das ist der Gipfel der Vorzüglichkeit. Gilt als Erwiderung auf die Frage, was »knorke« sei. 1920 ff.
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3. knorke ist noch schnafter als dufte: vgl das Vorhergehende. 1920 ff.
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4. das ist knorke mit 'nem Bogen = das ist bedenklich, erregt Verdacht. Das Vorzügliche weicht hier
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von der Geraden ab. 1927 ff.
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