Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Knopf
Knopf (Knopp ) m \
1. grober, geistig uninteressierter Mann. »Knopf« bezeichnet auch den Astknorren und den Klumpen und ist also Parallele zu »Kloß«, »Knödel« u.ä. Seit dem 15./16. Jh., vorwiegend oberd .
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2. Mann, »Kerl«. Eigentlich ist der dickliche untersetzte Mann gemeint. Seit dem 19. Jh.
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3. eigensinniger Mensch. Österr seit dem 19. Jh.
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4. Mensch, der durch unangenehme Eigenart auffällt; Mensch, mit dem man vorsichtig umgehen muß; Sonderling. Seit dem 19. Jh.
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5. kleiner Junge. ⇨ Knopf 2. Seit dem 19. Jh.
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6. pl = Geld, Geldstücke. Spielt an auf die Ähnlichkeit der Knöpfe mit Münzen; reiche Bauern trugen früher als Knöpfe Silbermünzen. Seit dem 18. Jh.
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7. pl = Prügel. »Knopf« meint auch die Beule oder die Geschwulst, die in diesem Fall wohl von Stockschlägen herrührt. Seit dem 19. Jh.
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8. alter (oller) Knopf = alter Mann; altgedienter Soldat; gemütliche Anrede. Seit dem späten 19. Jh.
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9. armer Knopf = bedauernswerter Mann. 1900 ff.
————
10. dummer Knopf = dummer Mann. 1920 ff.
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11. grober Knopf = grober Mensch. ⇨ Knopf 1. 1500 ff.
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12. kein Knopf Geld = kein Geldstück. 1900 ff.
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13. kleiner Knopf = Kleinwüchsiger. Seit dem 19. Jh.
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14. mieser Knopf = unsympathischer, nicht vertrauenswürdiger Mann. ⇨ mies. 1930 ff.
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15. reicher Knopf = Wohlhabender. Seit dem 19. Jh.
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16. toller Knopf = lebenslustiger Mann. Seit dem 19. Jh.
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17. trockener Knopf = humorloser, langweiliger Mann. Etwa seit 1920 ff.
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18. sich etw an den Knöpfen abzählen = eine Entscheidung dem Zufall überlassen. Bei Ja oder Nein berührt man flüchtig die Jacken- oder Westenknöpfe: der letzte Knopf entscheidet das Orakel. Seit dem 19. Jh.
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19. ihm geht ein (der) Knopf auf = a) er begreift endlich die Zusammenhänge; er findet endlich die einfachste Lösung der Schwierigkeit; er findet endlich den Beifall des Publikums. Bezieht sich auf »Knopf« in der Bedeutung »schwer entwirrbarer Knoten« oder »Knospe«. 1850 ff. vorwiegend oberd . – b) er braust
————
auf, verliert die Beherrschung, befreit sich von Hemmungen. 1930 ff.
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20. den Knopf auftun = Verständnis für eine Sache gewinnen. Vgl das Vorhergehende. 1900 ff.
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21. auf den Knopf drücken = a) etw in Gang bringen; eine vorbereitete Sache auslösen. Durch einen Knopfdruck wird ein Mechanismus in Betrieb gesetzt. 1930 ff. – b) sich erkundigen. Hergenommen von der Sprechanlage. 1950 ff.
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22. auf den falschen (verkehrten) Knopf drücken = a) aus Versehen die Leute in Aufregung versetzen; eine unbeabsichtigte Wirkung erzielen. »Knopf« ist hier der Alarmknopf. 1920 ff. – b) einen unsinnigen Befehl erteilen. Sold 1939 ff.
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23. auf den richtigen Knopf drücken = a) das Richtige tun; eine vernünftige Entscheidung treffen. 1920 ff. – b) eine zutreffende Bemerkung machen. 1920 ff.
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24. jm die Knöpfe aus der Weste fragen = jn ausfragen. Anspielung auf das lose Geld in der Westentasche. 1950 ff.
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25. keinen Knopf haben = mittellos sein. ⇨ Knopf 6. 1900 ff.
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26. Knöpfe auf den Augen (im Kopf) haben = nichts sehen; unaufmerksam sein. Herzuleiten von den
————
Knopfaugen der Kinderpuppe. Seit dem späten 19. Jh.
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27. keinen Knopf im Hirn haben = geistesbeschränkt sein. Gemeint ist der Knopf zur Ingangsetzung des Denkmechanismus. 1950 ff.
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28. einen Knopf im Mund haben = nichts reden. 1950 ff.
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29. einen Knopf im Ohr haben = schwerhörig sein; etw absichtlich überhören. 1910 ff.
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30. das kannst du einem erzählen, der keine Knöpfe an der Hose (der Weste, dem Rock) hat = das kannst du einem Dummen erzählen. Hergenommen von der Trainingshose, der üblichen Bekleidung der Geistesgestörten in Anstalten. Seit dem späten 19. Jh.
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31. einen Knopf in den Schlund kriegen = sprachlos werden. 1950 ff.
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32. Knöpfe machen = a) ein kurzes Schläfchen machen. Versteht sich nach ⇨ Knopf 26. 1900 ff. – b) koitieren. Leitet sich her von »Knopf = Knoten« und spielt auf Ineinanderverschlungensein an. Seit dem 18. Jh., stud .
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33. noch einen Knopf schärfer sein = noch klüger, verschlagener sein. Knopf = Geldstück; weiterentwickelt zu verallgemeinerndem »Stück«. 1950 ff.
————
34. Knöpfe springen lassen = Geld ausgeben; Geld bereitstellen. Man wirft das Geldstück auf die Tischplatte, so daß es einen Sprung macht. Der Wirt kann am Klang hören, ob das Geldstück echt ist oder nicht. Seit dem 18. Jh.
1. grober, geistig uninteressierter Mann. »Knopf« bezeichnet auch den Astknorren und den Klumpen und ist also Parallele zu »Kloß«, »Knödel« u.ä. Seit dem 15./16. Jh., vorwiegend oberd .
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2. Mann, »Kerl«. Eigentlich ist der dickliche untersetzte Mann gemeint. Seit dem 19. Jh.
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3. eigensinniger Mensch. Österr seit dem 19. Jh.
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4. Mensch, der durch unangenehme Eigenart auffällt; Mensch, mit dem man vorsichtig umgehen muß; Sonderling. Seit dem 19. Jh.
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5. kleiner Junge. ⇨ Knopf 2. Seit dem 19. Jh.
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6. pl = Geld, Geldstücke. Spielt an auf die Ähnlichkeit der Knöpfe mit Münzen; reiche Bauern trugen früher als Knöpfe Silbermünzen. Seit dem 18. Jh.
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7. pl = Prügel. »Knopf« meint auch die Beule oder die Geschwulst, die in diesem Fall wohl von Stockschlägen herrührt. Seit dem 19. Jh.
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8. alter (oller) Knopf = alter Mann; altgedienter Soldat; gemütliche Anrede. Seit dem späten 19. Jh.
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9. armer Knopf = bedauernswerter Mann. 1900 ff.
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10. dummer Knopf = dummer Mann. 1920 ff.
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11. grober Knopf = grober Mensch. ⇨ Knopf 1. 1500 ff.
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12. kein Knopf Geld = kein Geldstück. 1900 ff.
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13. kleiner Knopf = Kleinwüchsiger. Seit dem 19. Jh.
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14. mieser Knopf = unsympathischer, nicht vertrauenswürdiger Mann. ⇨ mies. 1930 ff.
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15. reicher Knopf = Wohlhabender. Seit dem 19. Jh.
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16. toller Knopf = lebenslustiger Mann. Seit dem 19. Jh.
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17. trockener Knopf = humorloser, langweiliger Mann. Etwa seit 1920 ff.
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18. sich etw an den Knöpfen abzählen = eine Entscheidung dem Zufall überlassen. Bei Ja oder Nein berührt man flüchtig die Jacken- oder Westenknöpfe: der letzte Knopf entscheidet das Orakel. Seit dem 19. Jh.
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19. ihm geht ein (der) Knopf auf = a) er begreift endlich die Zusammenhänge; er findet endlich die einfachste Lösung der Schwierigkeit; er findet endlich den Beifall des Publikums. Bezieht sich auf »Knopf« in der Bedeutung »schwer entwirrbarer Knoten« oder »Knospe«. 1850 ff. vorwiegend oberd . – b) er braust
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auf, verliert die Beherrschung, befreit sich von Hemmungen. 1930 ff.
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20. den Knopf auftun = Verständnis für eine Sache gewinnen. Vgl das Vorhergehende. 1900 ff.
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21. auf den Knopf drücken = a) etw in Gang bringen; eine vorbereitete Sache auslösen. Durch einen Knopfdruck wird ein Mechanismus in Betrieb gesetzt. 1930 ff. – b) sich erkundigen. Hergenommen von der Sprechanlage. 1950 ff.
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22. auf den falschen (verkehrten) Knopf drücken = a) aus Versehen die Leute in Aufregung versetzen; eine unbeabsichtigte Wirkung erzielen. »Knopf« ist hier der Alarmknopf. 1920 ff. – b) einen unsinnigen Befehl erteilen. Sold 1939 ff.
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23. auf den richtigen Knopf drücken = a) das Richtige tun; eine vernünftige Entscheidung treffen. 1920 ff. – b) eine zutreffende Bemerkung machen. 1920 ff.
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24. jm die Knöpfe aus der Weste fragen = jn ausfragen. Anspielung auf das lose Geld in der Westentasche. 1950 ff.
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25. keinen Knopf haben = mittellos sein. ⇨ Knopf 6. 1900 ff.
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26. Knöpfe auf den Augen (im Kopf) haben = nichts sehen; unaufmerksam sein. Herzuleiten von den
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Knopfaugen der Kinderpuppe. Seit dem späten 19. Jh.
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27. keinen Knopf im Hirn haben = geistesbeschränkt sein. Gemeint ist der Knopf zur Ingangsetzung des Denkmechanismus. 1950 ff.
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28. einen Knopf im Mund haben = nichts reden. 1950 ff.
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29. einen Knopf im Ohr haben = schwerhörig sein; etw absichtlich überhören. 1910 ff.
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30. das kannst du einem erzählen, der keine Knöpfe an der Hose (der Weste, dem Rock) hat = das kannst du einem Dummen erzählen. Hergenommen von der Trainingshose, der üblichen Bekleidung der Geistesgestörten in Anstalten. Seit dem späten 19. Jh.
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31. einen Knopf in den Schlund kriegen = sprachlos werden. 1950 ff.
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32. Knöpfe machen = a) ein kurzes Schläfchen machen. Versteht sich nach ⇨ Knopf 26. 1900 ff. – b) koitieren. Leitet sich her von »Knopf = Knoten« und spielt auf Ineinanderverschlungensein an. Seit dem 18. Jh., stud .
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33. noch einen Knopf schärfer sein = noch klüger, verschlagener sein. Knopf = Geldstück; weiterentwickelt zu verallgemeinerndem »Stück«. 1950 ff.
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34. Knöpfe springen lassen = Geld ausgeben; Geld bereitstellen. Man wirft das Geldstück auf die Tischplatte, so daß es einen Sprung macht. Der Wirt kann am Klang hören, ob das Geldstück echt ist oder nicht. Seit dem 18. Jh.