Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Knast
Knast m \
1. Gefängnis, Arrest; Freiheitsstrafe. Geht zurück auf jidd »knas = Geldstrafe« und ist wohl beeinflußt von »knastern = brummend tadeln«; analog zu » brummen 4«. Rotw seit dem frühen 19. Jh.; auch sold und schül
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2. Schulgebäude; Heimschule, Klassenzimmer. Die Schulpflicht betrachten die Schüler als Haftstrafe. 1950 ff.
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3. Strafstunde des Schülers. 1950 ff.
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4. Buckel des Menschen. Soviel wie der Knorren im Holz, der Auswuchs am Baum. 1850 ff.
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5. Kopf. Auch er wird als Auswuchs aufgefaßt. Seit dem 19. Jh.
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6. Sonderling. Wunderliche Menschen, vor allem alte, können leicht grob werden und werden in dieser Hinsicht mit einem harten Knorren im Holz verglichen. Seit dem 18. Jh.
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7. hohe Fahrgeschwindigkeit. Hängt möglicherweise mit dem Motorradfahrer zusammen, der bei schnellem Fahren den Oberkörper nach vorn legt, so daß der Rücken wie ein Buckel aussieht. Vgl aber nordd »zu Knast gehen = einen Knorren durchsägen« und über-
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tragen »eine Sache tatkräftig handhaben« 1945 ff.
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8. Knast auf Raten = Gefängnisstrafe, die von Samstagnachmittag bis Montag früh verbüßt werden kann. 1953 ff.
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9. ein Soldat ohne Knast ist wie ein Schiff ohne Mast = ein unbestrafter Soldat ist nicht vollwertig. Trostvoller Wertmaßstab der Soldaten untereinander. BSD 1965 ff.
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10. alter Knast = mürrischer alter Mann; steifer, knorriger Mensch. Knast 6. 1700 ff.
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11. dicker Knast = mehrjährige Freiheitsstrafe. Seit dem 19. Jh.
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12. schwerer Knast = Zuchthausstrafe. 1900 ff, rotw .
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13. seinen Knast abreißen = seine Freiheitsstrafe verbüßen. abreißen. 1920 ff.
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14. jm Knast aufasten = jn zu einer Freiheitsstrafe verurteilen. Ast = Rücken; aufasten = aufbürden. 1910 ff.
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15. Knast schieben = eine Gefängnisstrafe verbüßen. schieben. Seit dem späten 19. Jh.
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