Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Knall
Knall m \
1. aufsehenerregender Zwischenfall; Zusammenbruch. Meint eigentlich den bei einer Explosion entstehenden Lärm. 1920 ff.
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2. Autozusammenstoß. 1920 ff.
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3. schwere Erkrankung. 1950 ff.
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4. Konkurs. 1950 ff.
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5. ausgeprägte Formenbildung des Frauenkörpers. 1950 ff.
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6. wunderliche Angewohnheit; festeingewurzelte Vorstellung, von der man nicht abzubringen ist. Hergenommen von einem knallenden Schlag gegen den Kopf als Ursache einer Geistestrübung. Seit dem späten 19. Jh.
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7. Koitus. Knallen = schießen = ejakulieren. 1900 ff.
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8. der große Knall = a) Kriegsausbruch. Kann den gleichzeitigen Beschuß aus vielen Rohren meinen, aber auch die Verrücktheit. 1939 ff. – b) plötzliche Amtsenthebung; plötzlicher Rücktritt vom Amt. 1950 ff. – c) Enthüllung (Aufdeckung) eines schwerwiegenden Vergehens. 1920 ff. – d) endgültiges Zerwürfnis; Ende mit Schrecken. 1920 ff. – e) Orgasmus.
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1900 ff.
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9. mittelstarker Knall = Geistesbeschränktheit mittleren Grades. Knall 6. 1900 ff.
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10. Knall und Fall (auf Knall und Fall; Knall auf Fall) = plötzlich, unversehens. Herzuleiten aus der Jäger- und Soldatensprache: so rasch, daß der Knall der Büchse und der Fall des Getroffenen nahezu gleichzeitig erfolgen. 1700 ff.
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11. einen Knall haben = a) verrückt, närrisch sein. Knall 6. Seit dem späten 19. Jh. – b) betrunken sein. 1900 ff.
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