Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Knabe
Knabe m \
1. dummer, törichter Mann. Er wird zurückgestuft in die Lebensperiode mutwilliger Jungen. 1900 ff.
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2. Freund einer Halbwüchsigen. Für heutiges Halbwüchsigenempfinden eine Übersetzung von engl »boy« und ein Ersatz für das als albern geltende Wort »Jüngling«. Halbw 1955 ff.
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3. Junge (vorwurfsvolle Anrede unter Halbwüchsigen). Halbw 1955 ff.
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4. alter Knabe = a) gemütliche Anrede; alter Freund; netter alter Mann. Hintergründig ist vielfach die unverwüstliche (äußere und) innere Frische gemeint. Seit dem 18. Jh. – b) Treff-Bube im Skatspiel; die höchste Karte im Spiel. Kartenspielerspr. 1900 ff.
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5. älterer Knabe = älterer Herr; grauhaariger Junggeselle. 1920 ff.
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6. bedienter Knabe = tüchtiger, anstelliger, zuverlässiger Altersgenosse eines Halbwüchsigen. bedient 1. Halbw 1955 ff.
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7. betagter Knabe = älterer Mann. 1920 ff.
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8. fixer Knabe = pfiffiger, lebenserfahrener Mann. fix. 1920 ff.
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8 a. heller Knabe = aufgeweckter (junger) Mann. hell 1. 1975 für Wien belegt.
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9. kesser Knabe = sinnlich veranlagter älterer Mann. keß. 1925 ff.
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10. munterer Knabe = a) Taugenichts. Eine ironische Vokabel. 1950 ff. – b) aufsässiger, zerstörungssüchtiger Halbwüchsiger. 1965 ff. – c) kameradschaftlicher Mitschüler. 1960 ff.
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11. nasser Knabe = a) unreifer junger Mann, der sich als Erwachsener aufspielt. Er ist noch »naß hinter den Ohren«. 1955 ff. – b) Trinker. 1500 ff.
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12. reifer Knabe = alter Ehemann. 1930 ff.
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13. sauberer Knabe = niederträchtiger, verbrecherisch veranlagter junger Mann. sauber. 1920 ff.
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14. weiblicher Knabe = Mädchen in Jungmännertracht. In Begleitung der Bubikopfmode gegen 1926 aufgekommen.
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15. besonders weiser Knabe = übler Besserwisser. Hohnwort. BSD 1965 ff.
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16. f ür Knaben = Männerabort. 1920 ff.
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17. sich mit Knaben einlassen = im Skatspiel einen Grand spielen. Beim Grand sind die »Knaben« (= die
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Buben) die höchsten Trümpfe. Bezieht sich eigentlich auf die Vornahme homosexueller Handlungen mit Minderjährigen männlichen Geschlechts. Kartenspielerspr. 1900 ff.
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18. daß mir keine Knaben kommen!: elterliche Warnung an ein Liebes- oder Brautpaar vor gemeinsamem Ausflug ins Grüne. 1920 ff.
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