Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Kleid
Kleid n \
1. Kleid mit kalter Schulter = Kleid mit tiefem Rückenausschnitt. Schulter. 1920 ff.
\
2. Kleid von der Stange = Fertigkleid. Stange. 1920 ff.
\
3. das erste Kleid = Büstenhalter, Mieder, Korsett, Unterkleid. Die Bezeichnung soll von den Triumph- Werken geprägt worden sein. 1955 ff.
\
4. freches Kleid = gewagtes Kleid. frech 2. 1920 ff.
\
5. letztes Kleid = Totenkleid, -hemd. Seit dem 19. Jh.
\
6. scharf ausgeschnittenes Kleid = Kleid mit tiefem Dekolleté. scharf. 1950 ff.
\
7. zweites Kleid = Unterkleid. 1955 ff.
\
8. aus den Kleid ern fallen (rausfallen) Kleid = abmagern; dünn sein. Die Kleider sind so weit geworden, daß sie keinen Halt mehr bieten. 1850 ff.
\
8 a. einander an die Kleider geraten = miteinander Streit bekommen. 1970 ff.
\
9. das ist ihm nicht in den Kleid ern geblieben (hängen geblieben) = das hat ihm innerlich zugesetzt; das
————
bleibt ihm unvergeßlich. Was nicht in den Kleidern geblieben ist, muß tiefer in den Menschen eingedrungen sein und wird nicht mit dem Ausziehen der Kleider abgelegt. Ursprünglich wohl auf Prügel bezogen. 1700 ff.
\
10. nicht wissen, daß zweierlei Kleider im Schrank hängen = geschlechtlich noch nicht aufgeklärt sein. 1900 ff.
\
11. nicht aus den Kleid ern kommen = so stark beschäftigt sein, daß man sich nicht einmal ausziehen (und ausruhen) kann. 1900 ff.
\
12. sich tüchtig in die Kleider tun müssen = reichlich essen müssen. Gern zu einem Genesenden gesagt, damit ihm die Kleider wieder passen. 1930 ff.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Kleid