Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Klavier
Klavier n \
1. Mund mit vorstehenden Zähnen. Die länglichen Tasten kommen bei geöffnetem Deckel zum Vorschein. 1900 ff.
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2. Gebiß. 1900 ff.
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3. Vulva, Vagina. 1900 ff.
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4. Klavier des kleinen Mannes = Bohnensuppe o. ä. Die auf den Bohnensuppenverzehr hin fälligen, laut abgehenden Darmwinde gelten als Klavierersatz. 1915 ff.
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5. neues Klavier = künstliches Gebiß. 1920 ff.
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6. überspieltes Klavier = a) altes, abgenutztes Klavier. Österr 1920 ff. – b) ältliche Frau. ⇨ Klavier 3. Österr 1920 ff.
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7. ganz groß, Klavier und Geige!; Ausdruck höchster Bewunderung. Hergenommen von einem Festessen mit Musik. »Klavier und Geige« verdeutlichen die Vokabel »Musik = Schwung«. 1910 ff.
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8. mit Klavier und Geige = mit allem Zubehör. 1910 ff.
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9. es war mit Klavier und Geige = es war großartig, tadellos; es fehlte nichts; an alles und jeden war ge-
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dacht. 1910 ff.
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10. mit Klavier und Pauke = vollständig; einwandfrei. 1920 ff.
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11. ein Gesicht wie ein Klavier = häßliches Gesicht; Gesicht mit frechem, gemeinem Ausdruck. Es reizt zum Draufschlagen wie auf die Tasten des Klaviers. 1920 ff.
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12. das Klavier bändigen = a) Klavierunterricht erteilen. Es wird hier als wildes Tier aufgefaßt. Vgl das Gedicht »Gemartert« von Busch. 1900 ff. – b) Klavierspieler(in) von Beruf sein. 1900 ff.
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13. das Klavier dreschen = laut und falsch und ohne musikalisches Feinempfinden klavierspielen. Dreschen = laut, kräftig schlagen. 1920 ff.
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14. ein Klavier mißhandeln = ohne Können und Feinempfinden klavierspielen. 1880 ff.
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15. auf das Klavier pauken = kräftig auf die Tasten schlagen. 1880 ff.
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16. das spielt kein Klavier = das ist unerheblich, gleichgültig. Variante zu gleichbed »das spielt keine Rolle«, wobei »spielen« mit Musikinstrumenten in Verbindung gebracht ist. 1930 ff.
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17. ich kann nur auf einem schwarzen (braunen) Kla-
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vier spielen: Erwiderung auf die Aufforderung zum Klavierspielen. Scherzhaft ist das Klavierspiel abhängig von der Farbe des Instruments. 1900 ff.
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18. auf zwei Klavieren spielen = es gleichzeitig mit zwei Gegnern (Parteien; Ideologien) halten. 1950 ff.
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19. auf allen Klavieren spielen können = lebenserfahren sein; ein Intrigant sein. 1950 ff.
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20. wo stehen die Klaviere?: Frage eines, der mit seiner Körperkraft prahlt. 1935 ff.
Klavier n \
1. Mund mit vorstehenden Zähnen. Die länglichen Tasten kommen bei geöffnetem Deckel zum Vorschein. 1900 ff.
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2. Gebiß. 1900 ff.
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3. Vulva, Vagina. 1900 ff.
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4. Klavier des kleinen Mannes = Bohnensuppe o. ä. Die auf den Bohnensuppenverzehr hin fälligen, laut abgehenden Darmwinde gelten als Klavierersatz. 1915 ff.
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5. neues Klavier = künstliches Gebiß. 1920 ff.
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6. überspieltes Klavier = a) altes, abgenutztes Klavier. Österr 1920 ff. – b) ältliche Frau. ⇨ Klavier 3. Österr 1920 ff.
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7. ganz groß, Klavier und Geige!; Ausdruck höchster Bewunderung. Hergenommen von einem Festessen mit Musik. »Klavier und Geige« verdeutlichen die Vokabel »Musik = Schwung«. 1910 ff.
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8. mit Klavier und Geige = mit allem Zubehör. 1910 ff.
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9. es war mit Klavier und Geige = es war großartig, tadellos; es fehlte nichts; an alles und jeden war ge-
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dacht. 1910 ff.
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10. mit Klavier und Pauke = vollständig; einwandfrei. 1920 ff.
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11. ein Gesicht wie ein Klavier = häßliches Gesicht; Gesicht mit frechem, gemeinem Ausdruck. Es reizt zum Draufschlagen wie auf die Tasten des Klaviers. 1920 ff.
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12. das Klavier bändigen = a) Klavierunterricht erteilen. Es wird hier als wildes Tier aufgefaßt. Vgl das Gedicht »Gemartert« von Busch. 1900 ff. – b) Klavierspieler(in) von Beruf sein. 1900 ff.
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13. das Klavier dreschen = laut und falsch und ohne musikalisches Feinempfinden klavierspielen. Dreschen = laut, kräftig schlagen. 1920 ff.
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14. ein Klavier mißhandeln = ohne Können und Feinempfinden klavierspielen. 1880 ff.
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15. auf das Klavier pauken = kräftig auf die Tasten schlagen. 1880 ff.
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16. das spielt kein Klavier = das ist unerheblich, gleichgültig. Variante zu gleichbed »das spielt keine Rolle«, wobei »spielen« mit Musikinstrumenten in Verbindung gebracht ist. 1930 ff.
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17. ich kann nur auf einem schwarzen (braunen) Kla-
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vier spielen: Erwiderung auf die Aufforderung zum Klavierspielen. Scherzhaft ist das Klavierspiel abhängig von der Farbe des Instruments. 1900 ff.
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18. auf zwei Klavieren spielen = es gleichzeitig mit zwei Gegnern (Parteien; Ideologien) halten. 1950 ff.
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19. auf allen Klavieren spielen können = lebenserfahren sein; ein Intrigant sein. 1950 ff.
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20. wo stehen die Klaviere?: Frage eines, der mit seiner Körperkraft prahlt. 1935 ff.