Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Kitt
Kitt m \
1. billige Leberwurst. Es ist eine zähe, spröde Masse wie etwa Fensterkitt. 1870 ff.
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2. Brot. Gemeint ist wohl das unausgebackene Brot. Österr 1950 ff, jug , sold und rotw .
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3. Gelee. Mit ihm kann man Löcher in der Brotschnitte zukitten. BSD 1965 ff.
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4. Geld. Eine rotw Vokabel, vielleicht fußend auf jidd »chütt = Zwirnsfaden« und dadurch analog zu »⇨ Zwirn 1«. Vielleicht auch späte Erinnerung an mhd »kitte = Haufen«. 1870 ff.
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5. Lug, Schwindel, Täuschung. Spielt an auf den Kitt als beliebig formbare Masse oder steht in Analogie zu »⇨ Leim«. »Kitt« ist mundartlich auch der Wandbewurf. 1870 ff.
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6. Geschwätz; dummes Gerede. 1900 ff.
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7. Unsinn; derber Ulk; Streich. 1870 ff.
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8. bindende Regelung des Zusammenlebens; vertragliche Übereinkunft. Kitt verbindet, füllt aus, überbrückt, dichtet. 1950 ff.
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9. Schminke. Theaterspr. 1950 ff.
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10. alter (oller) Kitt = längst überholte, allbekannte Sache. 1900 ff.
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11. der ganze Kitt = das alles; die ganze Kostensumme; alle Einsätze der betreffenden Runde im Glücksspiel. 1870 ff.
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12. langsam geht der Kitt von den Wänden ab = langsam schwindet die Existenzmöglichkeit dahin. Kitt = Verputz, Wandbewurf. 1955 ff.
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13. mich drückt der Kitt = ich habe Stuhldrang. Kotmasse = Kittmasse. 1960 ff. jug , österr .
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13 a. ihm fällt (springt) der Kitt aus der Brille = er ist entsetzt. 1980 ff. jug .
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14. den Kitt von den Fenstern (Fensterrahmen) fressen = sich kärglich ernähren. 1920 ff.
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15. Kitt in den Augen haben = a) diskret über etw hinwegsehen. Fußt auf der Vorstellung der verklebten Augen durch ungesunde Absonderung. 1900 ff. – b) langsam begreifen. Der Betreffende sieht nicht klar. 1945 ff.
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16. Kitt an den Fingern haben = diebisch sein. Analog zu »klebrige ⇨ Finger haben«. 1870 ff.
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17. Kitt in den Ohren haben = etw nicht wahrnehmen wollen. Kitt =Schmalzpfropf. Seit dem 19. Jh.
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18. den Kitt von den Wänden (aus den Ritzen) kratzen = in sehr dürftigen Verhältnissen leben. 1920 ff.
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19. Kitt ziehen = davongehen. Herleitung unbekannt. Berlin 1870 ff.
Kitt m \
1. billige Leberwurst. Es ist eine zähe, spröde Masse wie etwa Fensterkitt. 1870 ff.
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2. Brot. Gemeint ist wohl das unausgebackene Brot. Österr 1950 ff, jug , sold und rotw .
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3. Gelee. Mit ihm kann man Löcher in der Brotschnitte zukitten. BSD 1965 ff.
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4. Geld. Eine rotw Vokabel, vielleicht fußend auf jidd »chütt = Zwirnsfaden« und dadurch analog zu »⇨ Zwirn 1«. Vielleicht auch späte Erinnerung an mhd »kitte = Haufen«. 1870 ff.
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5. Lug, Schwindel, Täuschung. Spielt an auf den Kitt als beliebig formbare Masse oder steht in Analogie zu »⇨ Leim«. »Kitt« ist mundartlich auch der Wandbewurf. 1870 ff.
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6. Geschwätz; dummes Gerede. 1900 ff.
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7. Unsinn; derber Ulk; Streich. 1870 ff.
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8. bindende Regelung des Zusammenlebens; vertragliche Übereinkunft. Kitt verbindet, füllt aus, überbrückt, dichtet. 1950 ff.
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9. Schminke. Theaterspr. 1950 ff.
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10. alter (oller) Kitt = längst überholte, allbekannte Sache. 1900 ff.
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11. der ganze Kitt = das alles; die ganze Kostensumme; alle Einsätze der betreffenden Runde im Glücksspiel. 1870 ff.
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12. langsam geht der Kitt von den Wänden ab = langsam schwindet die Existenzmöglichkeit dahin. Kitt = Verputz, Wandbewurf. 1955 ff.
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13. mich drückt der Kitt = ich habe Stuhldrang. Kotmasse = Kittmasse. 1960 ff. jug , österr .
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13 a. ihm fällt (springt) der Kitt aus der Brille = er ist entsetzt. 1980 ff. jug .
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14. den Kitt von den Fenstern (Fensterrahmen) fressen = sich kärglich ernähren. 1920 ff.
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15. Kitt in den Augen haben = a) diskret über etw hinwegsehen. Fußt auf der Vorstellung der verklebten Augen durch ungesunde Absonderung. 1900 ff. – b) langsam begreifen. Der Betreffende sieht nicht klar. 1945 ff.
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16. Kitt an den Fingern haben = diebisch sein. Analog zu »klebrige ⇨ Finger haben«. 1870 ff.
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17. Kitt in den Ohren haben = etw nicht wahrnehmen wollen. Kitt =Schmalzpfropf. Seit dem 19. Jh.
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18. den Kitt von den Wänden (aus den Ritzen) kratzen = in sehr dürftigen Verhältnissen leben. 1920 ff.
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19. Kitt ziehen = davongehen. Herleitung unbekannt. Berlin 1870 ff.