Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Kirsche
Kirsche f \
1. Kopf. Wegen der Formähnlichkeit. 1930 ff.
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2. Spiel-, Fuß-, Handball. Sportl 1930 ff.
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3. pl = Hämorrhoiden. ⇨ Bürokirschen. 1920 ff.
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4. pl = Hoden. 1960 ff.
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5. sg = Freundin eines Jugendlichen. Sie ist wohl prall, drall und appetitanregend. Schül 1960 ff.
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6. saure Kirsche = Tortreffer. Sportl 1930 ff.
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7. Kirschen aus Nachbars Garten = das Abschreiben vom Schulkameraden. Fußt in leicht veränderter Form auf dem Filmtitel »Kirschen in Nachbars Garten« (1956). Schül 1958 ff.
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8. mit ihm ist nicht gut Kirschen essen = mit ihm ist schwer auszukommen; er ist unverträglich. Leitet sich her aus der seit dem 14. Jh. belegten, vollständigeren, sprichwörtlichen Redensart »mit großen Herren ist nicht gut Kirschen essen; denn sie werfen einem die Stiele (Steine) ins Gesicht«. Die Redensart entstammt Zeitläuften, in denen die großen Herren die Anstandsregeln gegenüber den Leuten niederen Standes vergaßen.
Kirsche f \
1. Kopf. Wegen der Formähnlichkeit. 1930 ff.
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2. Spiel-, Fuß-, Handball. Sportl 1930 ff.
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3. pl = Hämorrhoiden. ⇨ Bürokirschen. 1920 ff.
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4. pl = Hoden. 1960 ff.
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5. sg = Freundin eines Jugendlichen. Sie ist wohl prall, drall und appetitanregend. Schül 1960 ff.
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6. saure Kirsche = Tortreffer. Sportl 1930 ff.
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7. Kirschen aus Nachbars Garten = das Abschreiben vom Schulkameraden. Fußt in leicht veränderter Form auf dem Filmtitel »Kirschen in Nachbars Garten« (1956). Schül 1958 ff.
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8. mit ihm ist nicht gut Kirschen essen = mit ihm ist schwer auszukommen; er ist unverträglich. Leitet sich her aus der seit dem 14. Jh. belegten, vollständigeren, sprichwörtlichen Redensart »mit großen Herren ist nicht gut Kirschen essen; denn sie werfen einem die Stiele (Steine) ins Gesicht«. Die Redensart entstammt Zeitläuften, in denen die großen Herren die Anstandsregeln gegenüber den Leuten niederen Standes vergaßen.