Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Kettenhund
Kettenhund m \
1. Polizeibeamter. Er legt den Übeltäter an die Kette und führt ihn ab. Seit dem 19. Jh.
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2. Letzter in maschierender Einheit. Er paßt auf, daß sich keiner entfernt. Seit dem frühen 20. Jh.
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3. Angehöriger der Feldgendamerie oder Wehrmachtstreife; Fahnen- und Standartenträger. Anspielung auf den Ringkragen, der an einer Kette um den Hals getragen wurde und wird. Sold in beiden Weltkriegen und BSD .
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4. Flieger im Verband. Kette nennt man den Schwarm von Tauben, Rebhühnern usw. Ähnlich ist »Kette« auch der Verband von Flugzeugen. Fliegerspr. 1939 ff.
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5. aufsichtführende Lehrperson auf dem Schulhof. Schül 1910 ff.
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6. unfreundlicher, bösartiger Mensch. Er ist angriffslüstern wie der an einer Kette angeschlossene Hofhund. Seit dem 19. Jh.
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7. polternder, aber sonst harmloser Mann. 1950 ff.
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8. aufpassen wie ein Kettenhund = scharf aufpassen; sich nichts entgehen lassen. 1950 ff.
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9. heulen wie ein Kettenhund = laut weinen. Schloßhund. Seit dem 19. Jh.
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