Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Kette
Kette f \
1. Kette der Liebe = Schmuckkettchen an der Fußfessel der Frau. 1955 ff.
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2. in die Ketten gehen = sich aulbäumen; Widerstand leisten. Vom Pferd hergenommen. 1920 ff.
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3. jn an die Kette legen = a) jds Handlungs-, Meinungsfreiheit eingrenzen. 1900 ff. – b) jds Angriffskraft einschränken. Sportl 1950 ff.
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4. an der Kette liegen = a) in der Freiheit behindert sein. Hergenommen vom angeketteten Hund oder Gefangenen. Seit dem 19. Jh. – b) verheiratet sein. 1900 ff. – c) von einem Gegenspieler gedeckt sein. Sportl 1950 ff.
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5. jn an die Kette nehmen – jn in seiner Freiheit beschränken. 1900 ff.
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6. Kette rauchen – eine Zigarre (Zigarette) an der vorhergehenden anzünden. Es greift wie Kettenglieder an- und ineinander. 1900 ff.
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7. Kette schieben = in ein Haus einbrechen und Diebstahl begehen. Kette = Kitte = Haus; vgl Kate, Kotten u. ä. Auch bezogen auf das Beiseiteschieben der Sicherheitskette. Rotw 1750 ff.
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8. Kette stecken = sich erbrechen. Ein marinespr Ausdruck seit dem frühen 20. Jh. Meint eigentlich »die Ankerkette herunterlassen«: das Gewürgte kommt hintereinander zum Vorschein wie die Glieder der Kette.
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9. Kette trinken = Glas nach Glas leeren. Nach dem Muster von » Kette 6«. 1960(?)ff.
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