Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Keller
Keller m \
1. Vulva. Eine tiefgelegene Örtlichkeit. Seit dem frühen 19. Jh.
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2. Gesäß. 1950 ff.
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3. After. 1950 ff.
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4. Stock (beim Skatspiel); Talon. Es sind die beim Austeilen unten liegenden Karten, und sie bilden eine Art Vorratskeller. 1950 ff.
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5. Gefängniszelle, Dunkelzelle. Sie ist unterirdisch angelegt. 1900 ff.
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6. Maschinenraum. Marinespr 1965 ff.
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7. Tabellenende. Sportl 1950 ff.
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8. in den Keller gehen (geraten, steigen) = a) beim Kartenspiel verlieren. Die Abwärtsbewegung steht sinnbildlich für Kräfteverfall, Verlust usw. 1920 ff. – b) mit dem Unterseeboot tauchen; versinken; untergehen. Marinespr 1914 ff. – c) Bankrott machen; wirtschaftlich sinken. 1960 ff. – d) eine Untergrundbahn bauen. 1960 ff. – e) eine empfindliche Wahlniederlage erleiden. 1960 ff. – f) das Geschlechtsorgan mit dem Mund berühren. Vgl franz »descendre à la cave«. Spätestens seit dem 19. Jh.
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9. gehen Sie in den Keller, fangen Sie Agenten!: Auftrag an einen Dummen. BSD 1965 ff.
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10. aus dem Keller kommen = armen, ungebildeten Kreisen entstammen. 1920 ff.
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10 a. im Keller lachen (zum Lachen in den Keller gehen) = heimlich lachen; nie mit lachender Miene gesehen werden. 1920 ff.
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11. in den Keller rutschen = a) eine sportliche Niederlage erleiden. Sportl 1950 ff. – b) sich sehr niedrigem Börsenkurs nähern. 1967 ff. – c) Verlierer einer Wahl werden. 1977 ff.
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12. im Keller sein = a) Mißerfolg haben. 1920 ff. – b) wirtschaftlich, moralisch erledigt sein. 1960 ff. – c) im Kartenspiel Verlierer sein. 1920 ff.
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13. er ist so hell wie ein Keller = er ist nicht besonders gescheit. Halbw 1965 ff.
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14. im Keller sitzen = sich in Not befinden; Mißerfolg, Schulden haben. 1920 ff.
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15. er sitzt im Keller: Antwort auf die Frage, wo einer ist. Zu der Art der Beschäftigung im Keller gibt es in der Bundeswehr seit etwa 1965 folgende Hinweise: »er sitzt im Keller und fängt Agenten;... und sägt Benzin;... und staubt Briketts ab;... und wäscht Bri-
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ketts;... und stapelt Eierbriketts;... und lutscht Eierkohlen rund;... und fickt die Gasuhr;... und stapelt Heizöl;... und hackt Mehl;... und sägt dicke Milch;... und hängt Sauerkraut auf;... und macht Sportabzeichen;... und übt Stabhochsprung;... und fliegt Starfighter ein.«
Keller m \
1. Vulva. Eine tiefgelegene Örtlichkeit. Seit dem frühen 19. Jh.
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2. Gesäß. 1950 ff.
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3. After. 1950 ff.
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4. Stock (beim Skatspiel); Talon. Es sind die beim Austeilen unten liegenden Karten, und sie bilden eine Art Vorratskeller. 1950 ff.
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5. Gefängniszelle, Dunkelzelle. Sie ist unterirdisch angelegt. 1900 ff.
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6. Maschinenraum. Marinespr 1965 ff.
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7. Tabellenende. Sportl 1950 ff.
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8. in den Keller gehen (geraten, steigen) = a) beim Kartenspiel verlieren. Die Abwärtsbewegung steht sinnbildlich für Kräfteverfall, Verlust usw. 1920 ff. – b) mit dem Unterseeboot tauchen; versinken; untergehen. Marinespr 1914 ff. – c) Bankrott machen; wirtschaftlich sinken. 1960 ff. – d) eine Untergrundbahn bauen. 1960 ff. – e) eine empfindliche Wahlniederlage erleiden. 1960 ff. – f) das Geschlechtsorgan mit dem Mund berühren. Vgl franz »descendre à la cave«. Spätestens seit dem 19. Jh.
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9. gehen Sie in den Keller, fangen Sie Agenten!: Auftrag an einen Dummen. BSD 1965 ff.
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10. aus dem Keller kommen = armen, ungebildeten Kreisen entstammen. 1920 ff.
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10 a. im Keller lachen (zum Lachen in den Keller gehen) = heimlich lachen; nie mit lachender Miene gesehen werden. 1920 ff.
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11. in den Keller rutschen = a) eine sportliche Niederlage erleiden. Sportl 1950 ff. – b) sich sehr niedrigem Börsenkurs nähern. 1967 ff. – c) Verlierer einer Wahl werden. 1977 ff.
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12. im Keller sein = a) Mißerfolg haben. 1920 ff. – b) wirtschaftlich, moralisch erledigt sein. 1960 ff. – c) im Kartenspiel Verlierer sein. 1920 ff.
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13. er ist so hell wie ein Keller = er ist nicht besonders gescheit. Halbw 1965 ff.
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14. im Keller sitzen = sich in Not befinden; Mißerfolg, Schulden haben. 1920 ff.
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15. er sitzt im Keller: Antwort auf die Frage, wo einer ist. Zu der Art der Beschäftigung im Keller gibt es in der Bundeswehr seit etwa 1965 folgende Hinweise: »er sitzt im Keller und fängt Agenten;... und sägt Benzin;... und staubt Briketts ab;... und wäscht Bri-
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ketts;... und stapelt Eierbriketts;... und lutscht Eierkohlen rund;... und fickt die Gasuhr;... und stapelt Heizöl;... und hackt Mehl;... und sägt dicke Milch;... und hängt Sauerkraut auf;... und macht Sportabzeichen;... und übt Stabhochsprung;... und fliegt Starfighter ein.«