Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
kaputt
kaputt adj \
1. entzwei; bankrott; erschöpft. Entlehnt aus franz »capot« als Kartenspielerausdruck für den Verlierer. Seit dem 17. Jh. Gilt heute bei Ausländern als einer der bekanntesten und typischsten umgangsdeutschen Ausdrücke.
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2. tot. 1800 ff.
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2 a. im Berufsleben gescheitert. 1920 ff.
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2 b. asozial. 1960 ff.
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2 c. kriminell. 1920 ff.
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2 d. ernüchtert, gefühllos, illusionslos. 1955 ff.
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2 e. geschlechtlich anormal. 1920 ff.
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3. dumm, schlecht; schwunglos, langweilig. Halbw 1955 ff.
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4. 400 Mark und ein paar kaputte = 400 Mark und ein paar kleinere Beträge. Kaputt = kleingemacht, gestückelt. 1950 ff.
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5. sich kaputt arbeiten = sich beim Arbeiten überanstrengen. 1900 ff.
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6. sich kaputt denken = angestrengt überlegen; unter Mühen sich zu erinnern suchen. 1900 ff.
————
7. sich kaputt freuen = sich übermäßig freuen. 1920 ff.
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8. kaputt gehen = entzwei, bankrott gehen; zugrunde gehen; sterben. 1700 ff.
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9. da gehst du kaputt!: Ausdruck des Erstaunens. Seit dem 19. Jh.
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10. etw (jn) kaputt hauen – etw entzweischlagen; jn töten. 1900 ff.
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11. jn kaputt kriegen = jn besiegen. Sold in beiden Weltkriegen.
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12. etw kaputt kriegen = etw zerstören können. 1900 ff.
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13. kriegen Sie's nicht kaputt?: Frage an einen, der sich vergeblich bemüht, eine Arbeit zustandezubringen. 1910 ff.
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14. nicht kaputtzukriegen sein – unverwüstlich sein. Sold in beiden Weltkriegen.
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15. sich kaputt lachen = heftig lachen. Analog zu »sich ⇨ totlachen«. Seit dem 19. Jh.
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16. etw kaputt machen = etw zugrunde richten, zerbrechen, zerstören. Seit dem 17. Jh.
————
17. jn kaputt machen = a) jn zum Bankrott treiben; jn töten. Seit dem 17. Jh. – b) in jds Laufbahn eingreifen; jm die Publikumsgunst rauben. 1920 ff.
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18. jm ein Spiel kaputt machen = den Spieler zum Verlierer machen. Kartenspielerspr. 1900 ff.
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19. sich kaputt machen = sich abarbeiten; sich zugrunde richten. Seit dem 19. Jh.
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19 a. jn kaputt nerven = jds Nervenkraft überfordern. Stud 1970 ff.
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20. etw kaputt reden = etw von allen Seiten so lange erwägen und erörtern, bis sich die Sache in nichts auflöst. 1900 ff.
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21. sich kaputt schämen = sich sehr schämen. 1900 ff.
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22. etw kaputt schlagen – etw entzweischlagen. Seit dem 19. Jh.
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23. jn kaputt schreiben = a) jn für wehrdienstuntauglich erklären. Sold 1939 bis heute. – b) jm die dauernde Erwerbsunfähigkeit ärztlich bescheinigen. 1950 ff.
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24. kaputt sein – a) abgearbeitet, erschöpft, mitgenommen sein. 1700 ff. – b) im Kartenspiel unterliegen. Kartenspielerspr. Seit dem 19. Jh.
————
25. was ist kaputt? = was ist geschehen? was geht da vor sich? Die Frage richtet sich eigentlich an einen, der nach Hilfe eilt. 1900 ff.
\
26. bei dir ist wohl etwas kaputt? – du bist wohl nicht recht bei Verstand? 1920 ff.
\
27. sich kaputt siegen = trotz Siegen über Siegen die Waffen strecken. Sold und ziv in beiden Weltkriegen und nachher.
\
28. sich an etw kaputt verdienen = an einer Sache einen sehr großen Verdienst erzielen. 1950 ff.
kaputt adj \
1. entzwei; bankrott; erschöpft. Entlehnt aus franz »capot« als Kartenspielerausdruck für den Verlierer. Seit dem 17. Jh. Gilt heute bei Ausländern als einer der bekanntesten und typischsten umgangsdeutschen Ausdrücke.
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2. tot. 1800 ff.
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2 a. im Berufsleben gescheitert. 1920 ff.
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2 b. asozial. 1960 ff.
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2 c. kriminell. 1920 ff.
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2 d. ernüchtert, gefühllos, illusionslos. 1955 ff.
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2 e. geschlechtlich anormal. 1920 ff.
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3. dumm, schlecht; schwunglos, langweilig. Halbw 1955 ff.
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4. 400 Mark und ein paar kaputte = 400 Mark und ein paar kleinere Beträge. Kaputt = kleingemacht, gestückelt. 1950 ff.
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5. sich kaputt arbeiten = sich beim Arbeiten überanstrengen. 1900 ff.
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6. sich kaputt denken = angestrengt überlegen; unter Mühen sich zu erinnern suchen. 1900 ff.
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7. sich kaputt freuen = sich übermäßig freuen. 1920 ff.
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8. kaputt gehen = entzwei, bankrott gehen; zugrunde gehen; sterben. 1700 ff.
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9. da gehst du kaputt!: Ausdruck des Erstaunens. Seit dem 19. Jh.
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10. etw (jn) kaputt hauen – etw entzweischlagen; jn töten. 1900 ff.
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11. jn kaputt kriegen = jn besiegen. Sold in beiden Weltkriegen.
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12. etw kaputt kriegen = etw zerstören können. 1900 ff.
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13. kriegen Sie's nicht kaputt?: Frage an einen, der sich vergeblich bemüht, eine Arbeit zustandezubringen. 1910 ff.
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14. nicht kaputtzukriegen sein – unverwüstlich sein. Sold in beiden Weltkriegen.
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15. sich kaputt lachen = heftig lachen. Analog zu »sich ⇨ totlachen«. Seit dem 19. Jh.
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16. etw kaputt machen = etw zugrunde richten, zerbrechen, zerstören. Seit dem 17. Jh.
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17. jn kaputt machen = a) jn zum Bankrott treiben; jn töten. Seit dem 17. Jh. – b) in jds Laufbahn eingreifen; jm die Publikumsgunst rauben. 1920 ff.
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18. jm ein Spiel kaputt machen = den Spieler zum Verlierer machen. Kartenspielerspr. 1900 ff.
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19. sich kaputt machen = sich abarbeiten; sich zugrunde richten. Seit dem 19. Jh.
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19 a. jn kaputt nerven = jds Nervenkraft überfordern. Stud 1970 ff.
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20. etw kaputt reden = etw von allen Seiten so lange erwägen und erörtern, bis sich die Sache in nichts auflöst. 1900 ff.
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21. sich kaputt schämen = sich sehr schämen. 1900 ff.
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22. etw kaputt schlagen – etw entzweischlagen. Seit dem 19. Jh.
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23. jn kaputt schreiben = a) jn für wehrdienstuntauglich erklären. Sold 1939 bis heute. – b) jm die dauernde Erwerbsunfähigkeit ärztlich bescheinigen. 1950 ff.
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24. kaputt sein – a) abgearbeitet, erschöpft, mitgenommen sein. 1700 ff. – b) im Kartenspiel unterliegen. Kartenspielerspr. Seit dem 19. Jh.
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25. was ist kaputt? = was ist geschehen? was geht da vor sich? Die Frage richtet sich eigentlich an einen, der nach Hilfe eilt. 1900 ff.
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26. bei dir ist wohl etwas kaputt? – du bist wohl nicht recht bei Verstand? 1920 ff.
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27. sich kaputt siegen = trotz Siegen über Siegen die Waffen strecken. Sold und ziv in beiden Weltkriegen und nachher.
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28. sich an etw kaputt verdienen = an einer Sache einen sehr großen Verdienst erzielen. 1950 ff.