Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Kaliber
Kaliber n \
1. äußere Beschaffenheit eines Menschen; Art eines Menschen; Typ. Meint eigentlich die lichte Weite (Durchmesser) von Rohren, auch die Größe einer Geschoßkugel. Von da übertragen auf den Menschen zur Kennzeichnung seiner äußeren und inneren Form. Seit dem 18. Jh.
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2. breitschultriger Mensch. BSD 1965 ff.
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3. dickstes Kaliber = gemeingefährlicher Schwerverbrecher. 1950 ff.
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4. Sache großen Kalibers = wichtige, aufsehenerregende Sache. 1950 ff.
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5. schweres Kaliber = a) erfolgreicher Bühnenkünstler. 1950 ff. – b) Schwerverbrecher. 1950 ff. – c) sehr einflußreicher Mann. 1950 ff.
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6. jn mit schwersten Kalibern bepflastern = sich scharf gegen jn äußern. Analog zu »sein schwerstes Geschütz auffahren«, Geschütz 9. 1950 ff.
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7. Kaliber haben = ein eindrucksvolles Äußeres oder Wesen haben. 1920 ff.
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8. der Wein hat ein Kaliber = der Wein ist schwer. 1920 ff.
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9. vom gleichen Kaliber sein = einander gleichen; genauso gut (schlecht) sein wie die anderen. 1910 ff.
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10. mit schwerem Kaliber zurückfeuern = Beschuldigungen mit schwereren Beschuldigungen erwidern; gegen etw sehr schwerwiegende Gesichtspunkte vorbringen. 1950 ff.
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