Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Kadett
Kadett m \
1. aufgeputzter junger Mann; leichtsinniger junger Mann. Bezeichnet seit dem 18. Jh. den Offiziersanwärter; die Kadetten waren anfangs eine streng abgeschlossene (adlige) Standesgemeinschaft; später wurden auch Beamtensöhne zugelassen. 1850 ff.
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2. pl = Leute (abf ). Analog zu »Burschen«, »Jungens« u. ä. 1840 ff.
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3. alter Kadett = gemütliche Anrede. Parallel zu »alter Knabe«. 1920 ff.
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4. flotter Kadett = mutiger Bursche. 1900 ff.
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5. seine Kadetten kennen = seine Leute kennen; wissen, wie man seine Kollegen (Verwandten, Freunde o. ä.) zu behandeln und was man von ihnen zu erwarten hat. Gebildet nach dem Muster von »seine Pappenheimer kennen«. Seit dem Ende des 19. Jhs.
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6. Sie denken wohl, Sie spielen mit Kadetten?!: Redewendung der Kartenspieler, die sich vom Gegner nicht übertölpeln lassen. »Kadett« meint hier den unerfahrenen Spieler. Seit dem späten 19. Jh.
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7. so spielt man mit Kadetten! = so gewinnt man gegen unerfahrene Kartenspieler! Kartenspielerspr. seit dem späten 19. Jh.
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