Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Kacke
Kacke f \
1. Kot. kacken 1. Seit dem 19. Jh.
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2. Minderwertiges, Mißliches, Verwünschtes; sehr üble Lage. Analog zu Scheiße. 1900 ff.
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3. Kacke hoch 3 (Kacke 3) = sehr große Unannehmlichkeit. BSD 1965 ff.
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4. Kacke mit Pelzbesatz = a) Rührei auf einer Scheibe Schinkenspeck. »Kacke« wegen der Farbe des Rühreis; »Pelzbesatz« spielt auf das Vorhandensein von Borsten an der Schinkenschwarte an. 1940 ff. – b) Ausruf des Unwillens, der Enttäuschung. Erweiterung der mit »Kacke!« ausgedrückten unwilligen Abweisung. 1940 ff.
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5. Kacke mit Senf = widrige Unannehmlichkeit 1950 ff.
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6. alles Kacke, deine Elli: Ausruf des Unwillens, der Ratlosigkeit. Wird gewöhnlich aufgefaßt als der Schluß eines fingierten Briefs. Sold 1939 ff.
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7. ganz große Kacke = sehr große Widerwärtigkeit. 1935 ff.
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8. kalte Kacke = Coca Cola. Eine Wortspielerei ohne abfälligen Nebensinn. 1945 ff.
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9. da (jetzt) ist die Kacke am Dampfen = a) Gefahr droht; es steht sehr schlimm; da ist guter Rat teuer; es wird überaus heikel. Fußt auf der Beobachtung, daß dampfender Kot weit stärker riecht als kalter. 1933 ff. – b) jetzt ist die Geduld zu Ende; jetzt wird rücksichtslos durchgegriffen. 1945 ff.
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10. in Kacke greifen = Mißerfolg erleiden; ein schlechtes Geschäft machen. 1900 ff.
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11. auf die Kacke hauen = großsprecherisch sein; sich aufspielen. Ein fragwürdiger Held, wer mit der Hand auf einen Kothaufen schlägt. Halbw 1960 ff.
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12. Kacke reden = Unsinn reden. 1900 ff.
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13. du bist aus Kacke: Schimpfrede. Jug 1960 ff.
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14. da ist Kacke am Stiel: Redewendung eines Kartenspielers, wenn bei einem für sicher gehaltenen Spiel offenbar wird, daß die guten Karten der Gegner hat. Kartenspielerspr. 1900 ff.
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15. in der Kacke sitzen = in Not sein. 1900 ff.
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16. in die Kacke treten = in Gefahr geraten. Sold 1914 ff.
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17. in Kacke treten = Glück haben. Unbeabsichtigtes Treten in einen Kothaufen soll glückbringend sein. 1910 ff.
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