Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Innenleben
Innenleben n \
1. Knochenbau auf dem Röntgenbild. Meint eigentlich die Gesamtheit der leib-seelischen Vorgänge beim Menschen. 1950 ff.
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2. Innenfutter von Jacke, Mantel o. ä. 1950 ff.
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3. hinter der Außenwand verborgener Mechanismus. 1930 ff.
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3 a. Zimmereinrichtung; Platz zum Unterbringen von Gegenständen im Unterteil von Sitzmöbeln. Werbetextersprache 1973 ff.
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3 b. Innenleben des Autos = elektrische Innenausstattung mit dem Meßinstrumentenbrett u. ä.1930 ff.
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4. Innenleben mit Komfort = seelisch tiefe Veranlagung. 1950 ff.
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5. angeknackstes Innenleben = Magenverstimmung; Unpäßlichkeit; Nachwehen des Rausches o. ä. Knacks. 1950 ff.
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6. bewegtes Innenleben = Brechreiz. 1966 ff.
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7. handgewebtes Innenleben = schlichte seelische Veranlagung; Naivität. 1957 ff.
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8. kompliziertes Innenleben = Brechreiz. 1950 ff.
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9. reiches Innenleben = a) hochgradige Selbstsucht; Gemütsroheit. Meint eigentlich die tiefe Innerlichkeit eines Menschen. Sold 1940 ff. – b) Magenknurren; Blähungen usw. 1940 ff.
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10. verstauchtes Innenleben = Erschrockensein; völlige Verwirrtheit; Verlust des seelischen Gleichgewichts o. ä. 1930 ff.
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11. das Innenleben besichtigen (betrachten) = schlafen. Marinespr 1909 ff; stud 1939 ff.
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12. im Innenleben blättern = grübeln. Das Geistig- Seelische als Buch aufgefaßt. 1950 ff.
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13. ein reiches Innenleben haben = Würmer haben. Sold 1939 ff.
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14. auf Innenleben schalten = zu Bett gehen; einschlafen. 1950 ff.
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