Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Hütte
Hütte f \
1. Wohnung, Heim, eigenes Zimmer. Stammt wohl aus der Dichtersprache zur Kennzeichnung einer traulichen Wohnung oder aus der Bedeutung »kleine, ärmliche Wohnung«. 19. Jh.; heute vorwiegend halbw .
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2. Schulgebäude. Schül 1950 ff.
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3. Kaserne, Kasernenstube. Sold 1935 bis heute.
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3 a. Zelle in der Haftanstalt. Häftlingsspr., Berlin 1970 ff.
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3 b. Klublokal o. ä. Halbw 1960 ff.
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4. Fußballtor. Der Torwart gemahnt an den Wachhund in seiner Hütte. Sportl 1950 ff.
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5. alte Hütte (alte Hüttn) = gemütliche Anrede. Keine Wertminderung, sondern Analogie zu »altes Haus«. Bayr seit dem ausgehenden 19. Jh.
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6. flotte Hütte = Prunkvilla; Hochhaus, das hohe Ansprüche befriedigt. Flott = anziehend, eindrucksvoll; aber auch soviel wie »wo sich leicht leben läßt«. Halbw 1955 ff.
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7. Hütten bauen = sich behaglich niederlassen; nicht den rechten Zeitpunkt zum Weggehen finden. Beruht
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auf Matthäus 17,4 und meint eigentlich das Errichten von Hütten zum Daueraufenthalt. Seit dem 19. Jh.
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