Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Hunger
Hunger m \
1. Hunger bis unter beide Arme = heftiges Hungergefühl. »Bis unter beide Arme« beschreibt grotesk den Umfang des leeren Magens. Der Ausdruck sollte ursprünglich das Fremdwort »Appetit« verdrängen und war anfangs ernsthaft aufgefaßt. 1914 ff.
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2. Hunger bis in den dicken Zeh = sehr großer Hunger. 1920 ff.
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3. brüllender Hunger = heftiger Hunger. »Brüllen« verstärkt hier das Magenknurren. 1920 ff.
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4. guten Hunger! = guten Appetit! Gemeint ist: »Ich wünsche einen guten Hunger; der Appetit wird schon von selber kommen.« 1870 ff.
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5. Hunger haben wie drei (für drei; für zehn) = sehr hungrig sein. 1900 ff.
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6. unmenschlichen Hunger haben = heftigen Hunger haben. »Unmenschlich« meint »wie ein Raubtier«. 1930 ff.
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7. ich habe so(lchen) Hunger, daß ich vor lauter Durst nicht weiß, wo ich heute nacht schlafen soll, so friert's mich in den Beinen!: Redewendung eines Durstigen. Berlin 1900 ff.
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8. der Schuh (Stiefel o. ä.) hat Hunger (ist hungrig) = der Schuh ist im Zehenteil entzwei. Er »macht das Maul auf«. 1850 ff.
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9. vor Hunger nicht kacken (scheißen) können = aus Armut hungern. 1700 ff.
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9 a. ihm guckt der H. aus allen Knopflöchern raus = er ist sehr hungrig. 1939 ff.
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10. vor Hunger nicht gradeaus sehen können = Hunger leiden. 1900 ff.
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11. Hunger ist schlimmer als Heimweh: Lebensweisheit eines Hungerleiders. Nach dem Vorbild von »⇨ Durst ist schlimmer als Heimweh«. Sold 1939 ff.
Hunger m \
1. Hunger bis unter beide Arme = heftiges Hungergefühl. »Bis unter beide Arme« beschreibt grotesk den Umfang des leeren Magens. Der Ausdruck sollte ursprünglich das Fremdwort »Appetit« verdrängen und war anfangs ernsthaft aufgefaßt. 1914 ff.
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2. Hunger bis in den dicken Zeh = sehr großer Hunger. 1920 ff.
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3. brüllender Hunger = heftiger Hunger. »Brüllen« verstärkt hier das Magenknurren. 1920 ff.
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4. guten Hunger! = guten Appetit! Gemeint ist: »Ich wünsche einen guten Hunger; der Appetit wird schon von selber kommen.« 1870 ff.
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5. Hunger haben wie drei (für drei; für zehn) = sehr hungrig sein. 1900 ff.
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6. unmenschlichen Hunger haben = heftigen Hunger haben. »Unmenschlich« meint »wie ein Raubtier«. 1930 ff.
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7. ich habe so(lchen) Hunger, daß ich vor lauter Durst nicht weiß, wo ich heute nacht schlafen soll, so friert's mich in den Beinen!: Redewendung eines Durstigen. Berlin 1900 ff.
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8. der Schuh (Stiefel o. ä.) hat Hunger (ist hungrig) = der Schuh ist im Zehenteil entzwei. Er »macht das Maul auf«. 1850 ff.
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9. vor Hunger nicht kacken (scheißen) können = aus Armut hungern. 1700 ff.
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9 a. ihm guckt der H. aus allen Knopflöchern raus = er ist sehr hungrig. 1939 ff.
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10. vor Hunger nicht gradeaus sehen können = Hunger leiden. 1900 ff.
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11. Hunger ist schlimmer als Heimweh: Lebensweisheit eines Hungerleiders. Nach dem Vorbild von »⇨ Durst ist schlimmer als Heimweh«. Sold 1939 ff.