Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Hummel
Hummel f \
1. Flugzeug. Wegen des dumpfen Motorengebrumms. Sold 1914 bis heute.
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2. Hubschrauber. 1950 ff.
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3. pl = vorbeisummende Geschosse; Maschinengewehrgarbe; Querschläger. Sold in beiden Weltkriegen.
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4. Bratsche. Wegen des dumpf verschleierten Klangs. 1940 ff.
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5. Erzieherin, Lehrerin. Die Hummel brummt, aber sticht nicht: die hier Gemeinte nörgelt und tadelt, ist aber nicht gefährlich. Halbw 1955 ff.
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6. Straßenprostituierte ohne festen Bezirk. Sie »fliegt« hierhin und dorthin. 1955 ff.
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7. aufgeregter Mensch. ⇨ Hummel 13. 19. Jh.
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8. Mädchen. Meint vor allem das Mädchen unruhigen Gemüts. Analog zu ⇨ Biene 3. 19. Jh.
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9. Hummel, Hummel, Mors, Mors!: Erkennungsruf der Hamburger. »Hummel« war der Spitzname eines Hamburger Wasserträgers namens Johann Wilhelm Benz (1787-1854). Er hatte eine mürrische Art, die man in Hamburg »hummelig« nennt. Die Straßenjun-
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gen neckten ihn mit dem Ruf »Hummel, Hummel!«, worauf er »Mors, Mors!« erwiderte, was aus »leck mich am Arsch!« (in plattdeutscher Aussprache) verkürzt ist. Etwa seit 1840.
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10. dicke Hummel = Hubschrauber des Typs »Sikorsky CH-53 D«. Anspielung auf Größe und Geräusch. BSD 1972 ff.
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11. kleine Hummel = Kleinauto. Anspielung auf den Summton des Motors. 1955 ff.
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12. wilde Hummel = a) ungestümes Mädchen voller Übermut und Tatendrang. Hergenommen vom unberechenbaren Hin- und Herfliegen der Hummel. 1600 ff. – b) Kleinkraftrad. 1960 ff.
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13. Hummeln haben = nicht ruhig sitzen können; vor Ungeduld vergehen. Verkürzte und verfeinerte Variante zum Folgenden. Seit dem 19. Jh.
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14. Hummeln im Arsch haben = nicht ruhig sitzen können. 1500 ff.
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15. Hummeln im (unter dem) Hintern haben = a) unruhig sitzen; von unruhiger Wesensart sein. 16. Jh. – b) keine Ausdauer, keine Geduld haben. 19. Jh. – c) wollüstig sein. 1900 ff.
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16. Hummeln in der Hose haben = a) unruhig sitzen. 1800 ff. – b) eilig, unruhig, unbeständig sein; von un-
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gestümem Erlebnis- und/oder Schaffensdrang erfüllt sein. 19. Jh. – c) nach Geschlechtsverkehr verlangen. 1900 ff.
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17. Hummeln im Loch haben = nicht ruhig sitzen können. Loch = After. ⇨ Hummel 14 und 15. Seit dem 19. Jh.
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18. Hummeln in den Perlonhosen haben = unruhig sitzen; in geschlechtlicher Beziehung leidenschaftlich sein (von weiblichen Personen gesagt). 1961 ff.
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19. Hummeln kriegen = nervös, ungeduldig werden. 1920 ff.
Hummel f \
1. Flugzeug. Wegen des dumpfen Motorengebrumms. Sold 1914 bis heute.
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2. Hubschrauber. 1950 ff.
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3. pl = vorbeisummende Geschosse; Maschinengewehrgarbe; Querschläger. Sold in beiden Weltkriegen.
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4. Bratsche. Wegen des dumpf verschleierten Klangs. 1940 ff.
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5. Erzieherin, Lehrerin. Die Hummel brummt, aber sticht nicht: die hier Gemeinte nörgelt und tadelt, ist aber nicht gefährlich. Halbw 1955 ff.
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6. Straßenprostituierte ohne festen Bezirk. Sie »fliegt« hierhin und dorthin. 1955 ff.
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7. aufgeregter Mensch. ⇨ Hummel 13. 19. Jh.
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8. Mädchen. Meint vor allem das Mädchen unruhigen Gemüts. Analog zu ⇨ Biene 3. 19. Jh.
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9. Hummel, Hummel, Mors, Mors!: Erkennungsruf der Hamburger. »Hummel« war der Spitzname eines Hamburger Wasserträgers namens Johann Wilhelm Benz (1787-1854). Er hatte eine mürrische Art, die man in Hamburg »hummelig« nennt. Die Straßenjun-
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gen neckten ihn mit dem Ruf »Hummel, Hummel!«, worauf er »Mors, Mors!« erwiderte, was aus »leck mich am Arsch!« (in plattdeutscher Aussprache) verkürzt ist. Etwa seit 1840.
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10. dicke Hummel = Hubschrauber des Typs »Sikorsky CH-53 D«. Anspielung auf Größe und Geräusch. BSD 1972 ff.
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11. kleine Hummel = Kleinauto. Anspielung auf den Summton des Motors. 1955 ff.
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12. wilde Hummel = a) ungestümes Mädchen voller Übermut und Tatendrang. Hergenommen vom unberechenbaren Hin- und Herfliegen der Hummel. 1600 ff. – b) Kleinkraftrad. 1960 ff.
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13. Hummeln haben = nicht ruhig sitzen können; vor Ungeduld vergehen. Verkürzte und verfeinerte Variante zum Folgenden. Seit dem 19. Jh.
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14. Hummeln im Arsch haben = nicht ruhig sitzen können. 1500 ff.
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15. Hummeln im (unter dem) Hintern haben = a) unruhig sitzen; von unruhiger Wesensart sein. 16. Jh. – b) keine Ausdauer, keine Geduld haben. 19. Jh. – c) wollüstig sein. 1900 ff.
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16. Hummeln in der Hose haben = a) unruhig sitzen. 1800 ff. – b) eilig, unruhig, unbeständig sein; von un-
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gestümem Erlebnis- und/oder Schaffensdrang erfüllt sein. 19. Jh. – c) nach Geschlechtsverkehr verlangen. 1900 ff.
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17. Hummeln im Loch haben = nicht ruhig sitzen können. Loch = After. ⇨ Hummel 14 und 15. Seit dem 19. Jh.
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18. Hummeln in den Perlonhosen haben = unruhig sitzen; in geschlechtlicher Beziehung leidenschaftlich sein (von weiblichen Personen gesagt). 1961 ff.
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19. Hummeln kriegen = nervös, ungeduldig werden. 1920 ff.