Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Horn
Horn n \
1. Beule an der Stirn. Scherzhafte Übertreibung. Hörner hat außer dem Hornvieh auch der Teufel. Seit dem 19. Jh.
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2. Penis. Anspielung auf den erigierten Zustand. Seit dem 19. Jh.
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3. Blasinstrument jeglicher Art bei der Jazzmusik. 1945 ff.
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4. steifes Horn = erigierter Penis. Seit dem 19. Jh.
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5. sich die Hörner abgelaufen (abgestoßen) haben = seine Unerfahrenheit überwunden haben; durch Erfahrungen gereift sein. Hergenommen vom Weidevieh, das sich die Hörner abstößt; männliches Wild kämpft in der Brunftzeit um den Besitz der weiblichen Tiere, wobei das Gehörn oder das Geweih Schaden nimmt. Daher im menschlichen Bereich vorwiegend übertragen auf Erfahrungen des Mannes auf geschlechtlichem Gebiet. 1500 ff.
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6. jm Hörner aufsetzen (jm ein H. pflanzen) = den Ehemann betrügen. Über die Herkunft der Redensart gibt es nur Vermutungen. Man hat auf den Aberglauben verwiesen, wonach im Zeichen des Steinbocks geborene Menschen zu ehelichem Unglück bestimmt
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sind. Dem verschnittenen Hahn setzte man die abgeschnittenen Sporen in den Kamm, wo sie weiterwuchsen und sich hornähnlich entwickelten. 1700 ff.
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7. jm ein paar an (zwischen) die Hörner geben = jn ohrfeigen. Anspielung auf die Hörner des »⇨ Ochsen«, d.h. des dummen Menschen. 1800 ff.
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8. ein Horn haben = eine wunderliche Eigenart haben; unbelehrbar, dümmlich sein. Man ist ein »⇨ Rindvieh«. 1900 ff.
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9. einen auf dem Horn haben = bezecht sein. Der Betrunkene benimmt sich wie ein Narr. 19. Jh.
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10. jn zwischen die Hörner hauen = jn auf den Kopf schlagen. Vgl ⇨ Horn 7. 1950 ff.
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11. jn an (bei) den Hörnern kriegen = jn ergreifen, zwingen. Hergenommen von der Bezwingung des Stiers. 1900 ff.
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12. eins auf die Hörner kriegen = eine Niederlage erleiden. Meint eigentlich den Schlag auf den Kopf. Prügel stehen umgangssprachlich für Niederlage. Sportl 1950 ff.
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13. einen zwischen die Hörner kriegen = bestraft werden; Ohrfeigen, Prügel erhalten. ⇨ Horn 7. Seit dem 19. Jh.
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14. jn auf die Hörner nehmen = a) jn veralbern, schikanieren; jm Vorhaltungen machen. Hergenommen vom Stier, der einen auf die Hörner nimmt. 1935 ff. – b) jn angreifen, rammen. Marinespr 1939 ff.
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15. etw auf die Hörner nehmen = a) etw aufgreifen, angreifen. 1950 ff. – b) etw zu meistern suchen. 1950 ff.
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16. jn auf (zwischen) die Hörner schlagen = jm grob begegnen; jn prügeln. Vgl ⇨ Horn 7. 1920 ff.
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17. ins Horn stoßen = stark prahlen. Analog zu ⇨ ausposaunen. 1930 ff.
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18. ins alte Horn stoßen = eine altbekannte Forderung laut wiederholen. Versteht sich nach dem Folgenden. 1960 ff.
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19. ins selbe Horn stoßen (blasen, tuten) = jm beipflichten. Bezieht sich auf das ventillose Blechblasinstrument, das nur in einer Tonart geblasen werden kann, oder auf das Trinkhorn, das reihum geht. 1600 ff.
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19 a. jm die Hörner stutzen = jds Übermut dämpfen. 1978 ff.
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20. Hörner tragen = von der Ehefrau betrogen sein. ⇨ Horn 6. 1700 ff.
Horn n \
1. Beule an der Stirn. Scherzhafte Übertreibung. Hörner hat außer dem Hornvieh auch der Teufel. Seit dem 19. Jh.
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2. Penis. Anspielung auf den erigierten Zustand. Seit dem 19. Jh.
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3. Blasinstrument jeglicher Art bei der Jazzmusik. 1945 ff.
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4. steifes Horn = erigierter Penis. Seit dem 19. Jh.
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5. sich die Hörner abgelaufen (abgestoßen) haben = seine Unerfahrenheit überwunden haben; durch Erfahrungen gereift sein. Hergenommen vom Weidevieh, das sich die Hörner abstößt; männliches Wild kämpft in der Brunftzeit um den Besitz der weiblichen Tiere, wobei das Gehörn oder das Geweih Schaden nimmt. Daher im menschlichen Bereich vorwiegend übertragen auf Erfahrungen des Mannes auf geschlechtlichem Gebiet. 1500 ff.
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6. jm Hörner aufsetzen (jm ein H. pflanzen) = den Ehemann betrügen. Über die Herkunft der Redensart gibt es nur Vermutungen. Man hat auf den Aberglauben verwiesen, wonach im Zeichen des Steinbocks geborene Menschen zu ehelichem Unglück bestimmt
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sind. Dem verschnittenen Hahn setzte man die abgeschnittenen Sporen in den Kamm, wo sie weiterwuchsen und sich hornähnlich entwickelten. 1700 ff.
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7. jm ein paar an (zwischen) die Hörner geben = jn ohrfeigen. Anspielung auf die Hörner des »⇨ Ochsen«, d.h. des dummen Menschen. 1800 ff.
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8. ein Horn haben = eine wunderliche Eigenart haben; unbelehrbar, dümmlich sein. Man ist ein »⇨ Rindvieh«. 1900 ff.
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9. einen auf dem Horn haben = bezecht sein. Der Betrunkene benimmt sich wie ein Narr. 19. Jh.
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10. jn zwischen die Hörner hauen = jn auf den Kopf schlagen. Vgl ⇨ Horn 7. 1950 ff.
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11. jn an (bei) den Hörnern kriegen = jn ergreifen, zwingen. Hergenommen von der Bezwingung des Stiers. 1900 ff.
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12. eins auf die Hörner kriegen = eine Niederlage erleiden. Meint eigentlich den Schlag auf den Kopf. Prügel stehen umgangssprachlich für Niederlage. Sportl 1950 ff.
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13. einen zwischen die Hörner kriegen = bestraft werden; Ohrfeigen, Prügel erhalten. ⇨ Horn 7. Seit dem 19. Jh.
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14. jn auf die Hörner nehmen = a) jn veralbern, schikanieren; jm Vorhaltungen machen. Hergenommen vom Stier, der einen auf die Hörner nimmt. 1935 ff. – b) jn angreifen, rammen. Marinespr 1939 ff.
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15. etw auf die Hörner nehmen = a) etw aufgreifen, angreifen. 1950 ff. – b) etw zu meistern suchen. 1950 ff.
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16. jn auf (zwischen) die Hörner schlagen = jm grob begegnen; jn prügeln. Vgl ⇨ Horn 7. 1920 ff.
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17. ins Horn stoßen = stark prahlen. Analog zu ⇨ ausposaunen. 1930 ff.
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18. ins alte Horn stoßen = eine altbekannte Forderung laut wiederholen. Versteht sich nach dem Folgenden. 1960 ff.
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19. ins selbe Horn stoßen (blasen, tuten) = jm beipflichten. Bezieht sich auf das ventillose Blechblasinstrument, das nur in einer Tonart geblasen werden kann, oder auf das Trinkhorn, das reihum geht. 1600 ff.
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19 a. jm die Hörner stutzen = jds Übermut dämpfen. 1978 ff.
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20. Hörner tragen = von der Ehefrau betrogen sein. ⇨ Horn 6. 1700 ff.