Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Hirn
Hirn n \
1. im Hirn nicht bedient sein = nicht verständig sein. Österr 1950 ff.
\
2. es geht nicht in mein Hirn rein = es ist mir unverständlich. Österr 1800 ff.
\
3. ihm ist das Hirn gebrochen = er hat den Verstand verloren. Es ist ein Defekt eingetreten von der Art eines Schädel- oder Beinbruchs: der Betreffende hat sich das Hirn zerbrochen (er hat zuviel nachgedacht). Österr 1950 ff.
\
4. nicht aufs Hirn gefallen sein = nicht dumm sein; sich zu helfen wissen. Analog zu »nicht auf den Kopf gefallen sein« Oberd seit dem 19. Jh.
\
5. greif dir aufs Hirn und schrei' Feuer!: Redewendung auf einen Dummen oder Versager. Das Gehirn ist heißgelaufen wie eine Maschine. Jug 1955 ff, österr .
\
6. eine schwache Stelle im Hirn haben = nicht logisch denken können; nicht recht bei Verstand sein. Österr 1920 ff.
\
7. sich ans Hirn langen = sich an den Kopf fassen. Bayr 1920 ff.
————
8. arm im Hirn sein = dümmlich sein. Südd seit dem 19. Jh.
\
9. dir haben sie wohl ins Hirn gespuckt?: Frage an einen Dummen, Österr 1955 ff.
\
10. jm das Hirn umkrempeln = jn scharf verhören. Hergenommen vom Anzug- oder Mantelärmel, den man von außen nach innen zieht. Analog zu » links drehen«. 1935 ff.
\
11. das Hirn mit Brettern vernagelt haben (im Hirn vernagelt sein) = geistesbeschränkt, begriffsstutzig sein. vernagelt sein. 1900 ff.
\
12. jm das Hirn vollblasen = jm etw einreden. Analog zu »jm die Ohren vollblasen«. 1900 ff.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Hirn