Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Himmel
Himmel m \
1. Himmel, Arm und Wolkenbruch!: Unmutsausruf. Abgeschwächt aus ⇨ Himmel 8. 1930 ff.
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2. Himmel, Arm und Zwirn!: Verwünschung. Abgeschwächt aus ⇨ Himmel 9. 1900 ff.
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3. Himmel, Ärmel und Zwirnknäuel!: Unmutsausruf. 1920 ff.
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4. Himmel Arsch!: Fluch. Sold in beiden Weltkriegen.
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5. Himmel, Arsch und Donnerwetter!: Unmutsausruf. 1900 ff.
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6. Himmel, Arsch und Sack Zement!: Verwünschung. »Sack Zement« ist aus »Sakrament« entstellt. 1920 ff.
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7. Himmel, Arsch und Wolken!: Fluch. 1850 ff.
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8. Himmel, Arsch und Wolkenbruch!: Ausruf des Unwillens. In diesen und ähnlichen Unmutsäußerungen treten Begriffe zusammen, die das Weite und Hohe, das Laute und Große, auch das elementar Eindrucksvolle und das Unflätige bezeichnen. Seit dem 19. Jh.
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9. Himmel, Arsch und Zwirn!: Unmutsausruf. Oft mit dem Zusatz: »entschuldigen Sie das harte Wort Zwirn«. »Zwirn« bezieht sich entweder auf den
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Schneider, der »beim Zwirn!« schwört, oder auf die Bedeutung »Sperma«. Seit dem 19. Jh.
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10. Himmel einfach = Erkennungsmarke des Soldaten. Meint die Fahrkarte zum Himmel ohne Rückfahrt. Sold 1914 ff.
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11. Himmel, Gesäß und Nähgarn!: Verwünschung. Scherzhaft verfeinert aus »Himmel, Arsch und Zwirn!«. 1935 ff.
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12. Himmel, Gesäß und Wäschestrick!: Fluch. Versteht sich wie das Vorhergehende. 1971 ff.
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13. Himmel, Harsch und Firn!: Verwünschung. Umgemodelt auf winterliche Verhältnisse aus »Himmel, Arsch und Zwirn!«. 1960 ff.
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14. Himmel noch eins!: Verwünschung. 1900 ff.
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15 a. Himmel nochmal!: Verwünschung. 1900 ff.
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15 b. Himmel, Sack und Pfeife!: Unmutsausruf. »Sack« meint den Hodensack, »Pfeife« den Penis. Sold 1939 ff.
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15 c. Himmel und Donner nochmal!: Verwünschung. Seit dem 19. Jh.
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15 d. Himmel und Menschen = sehr viele Menschen. Teilstück einer Äußerung, der gemäß man nur den Himmel und die Menschen habe sehen können; alles
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andere war von den Menschenmassen verdeckt. Seit dem 19. Jh.
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16 a. Himmel und die Welt!: Verwünschung. Seit dem 19. Jh.
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16 b. Himmel und Wolkenbruch!: Fluch. ⇨ Himmel 8. Abgeschwächt durch Auslassung von »Arsch«. 1900 ff.
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16 c. Himmel, Zwirn und Hollerstauden!: Unmutsausruf. Zwirn = Sperma. Hollerstaude = Holunderstaude (im bäuerlichen Bereich einst eines der beliebtesten Gehölze mit vielerlei heilenden und unheilabwehrenden Kräften). Sold 1939 ff.
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17. vom Himmel hoch, da komm' ich her = Fallschirmjäger. Hergenommen von der Anfangszeile des von Martin Luther 1535 verfaßten Weihnachtslieds. BSD 1965 ff.
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18. vom Himmel in die Hölle = Religionsunterricht. Der Ausdruck besagt wohl, daß die Unterrichtsthematik vom Himmel bis zur Hölle reicht, jedoch die Welt, in der wir leben, vernachlässigt. Schül 1960 ff.
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19. Himmel ohne Sterne = Klassenzimmer. Nach dem Titel des 1955 unter der Regie von Helmut Käutner gedrehten Films. Wie in dem Film leben die Schüler – so meinen sie – freudlos unter der Peitsche der Ge-
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walt. Schüll 1957 ff.
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20. gütiger Himmel: Ausruf des Entsetzens. Eigentlich eine Anrufung Gottes. Seit dem 19. Jh.
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21. du lieber Himmel!: Ausruf des Entsetzens oder Erstaunens. Entstanden aus der Anrufung Gottes. Seit dem 18. Jh.
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22. den Himmel für eine Baßgeige ansehen = betrunken sein. Gehört zu der Redewendung »ihm hängt der Himmel voller Geigen« (⇨ Himmel 35). 1700 ff.
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23. ich haue dich auf den Kopf, daß du den Himmel für eine Baßgeige hältst (ansiehst)!: Drohrede. Vgl das Vorhergehende. 1900 ff.
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24. den Himmel für einen Dudelsack ansehen = a) bezecht sein; heiter, sorglos sein. Gehört zur Musikalität der Engelscharen; vgl ⇨ Himmel 22. 1800 ff. – b) einfältig, dumm sein. Seit dem 19. Jh.
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25. ich schlage dich, daß du den Himmel für einen Dudelsack ansiehst!: Drohrede. Vgl ⇨ Himmel 23. Seit dem 19. Jh.
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26. Himmel, tu dich auf!: Ausdruck der Verzweiflung. Entweder soll der Blitz herabfahren, oder der Himmel soll seine Schleusen öffnen, wie bei der Sintflut. 1930 ff.
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27. jn in den siebten (in alle) Himmel erheben = jn überschwenglich loben. Übersetzt aus lat »in coelum efferre; ad astra tollere«. Vgl ⇨ Himmel 42. 1500 ff.
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28. da ist einer in den Himmel gefahren: Redewendung, wenn einer Schuhe und Strümpfe o. ä. unordentlich hat liegen lassen. Ehe er für Ordnung sorgen konnte, ist er gestorben. 1930 ff.
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29. aus allen Himmeln fallen = überaus erstaunt sein. Beruht auf der altjüdischen Vorstellung, daß der Himmel aus mehreren Schichten besteht. Hängt vielleicht mit der biblischen Erzählung vom Sturz der Engel zusammen. 1700 ff.
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30. vom Himmel fallen = a) mit dem Flugzeug abstürzen. Fliegerspr. 1939 ff. – b) mit dem Flugzeug landen. 1950 ff.
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31. da gibt's vom Himmel hoch = da gibt es Prügel. Macht sich das Kinderlied zunutze (⇨ Himmel 17), um das Ausholen zum Schlagen zu verdecken. Bigotte Strenge mag auch gemeint haben: der himmlische Vater straft durch die Hand des irdischen Vaters. 1900 ff.
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32. den Himmel auf Erden haben = ein überaus angenehmes (sorgenfreies) Leben führen. Der Himmel als Wohnsitz Gottes ist zugleich die Stätte höchster Seligkeit. 1700 ff.
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33. es wie im Himmel haben = unbeschwert leben. Seit dem 19. Jh.
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34. Himmel, hast du keine Blitze!: Ausruf des Unwillens. Man wünscht, daß der Blitz dreinschlage. Seit dem 19. Jh.
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35. der Himmel hängt ihm voller Geigen (Baßgeigen, Fiedeln) = er ist voller Zuversicht, voller Freude; er ist sehr guter Stimmung. Hergenommen von der Vorstellung von den musizierenden Engelscharen. Seit dem 15. Jh.
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36. am Himmel hängen = fliegen. Fliegerspr. 1935 ff.
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37. Flugzeuge an den Himmel hängen = Flugzeuge in großer Zahl aufsteigen lassen. Fliegerspr. 1935 ff.
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38. er kommt noch zu spät in den Himmel = er kommt ständig zu spät. Er wird sich auch beim Sterben noch verspäten. Seit dem 19. Jh.
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39. es schreit zum Himmel = es ist entsetzlich. Fußt auf der biblischen Geschichte von Abel und Kain: das Blut des erschlagenen Abel schreit zum Himmel um Rache. Vgl ⇨ himmelschreiend. Seit dem 19. Jh.
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40. in allen Himmeln schweben = überglücklich sein. Vgl ⇨ Himmel 42. Seit dem 19. Jh.
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41. den Himmel voll Geigen sehen = in guter Stimmung sein; sich seines Lebens freuen. ⇨ Himmel 35. Seit dem 19. Jh.
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42. im siebten Himmel sein (schweben; sich im siebten Himmel fühlen) = überglücklich sein; sich übermäßig freuen. Der siebte Himmel ist nach rabbinischer Lehre der höchste Himmel; in ihm wohnt Gott mitsamt den Engeln, dazu das Recht, die Gerechtigkeit usw. 1800 ff. Vgl engl »to be in seventh heaven«, franz »être au septième ciel«.
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43. Himmel und Hölle in Bewegung setzen = alles aufbieten, um etw zu erreichen. Fußt auf der Bibel: beim Propheten Haggai (2,7) steht, Gott verheiße, Himmel und Erde, das Meer und das Trockene zu bewegen. An die Stelle der Erde ist im Deutschen aus Alliterationsgründen die Hölle getreten. Seit dem 18. Jh. Vgl engl »to move heaven and earth«, franz »remuer ciel et terre«.
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44. es stinkt zum Himmel = a) es verbreitet einen widerlichen Geruch. Seit dem 16. Jh. – b) es ist äußerst bedenklich, skandalös. Seit dem 18. Jh.
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45. auf den Himmel studieren = Theologie studieren. 1900 ff.
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46. jm den Himmel auf Erden versprechen = jm das angenehmste Leben versprechen. ⇨ Himmel 32.
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1700 ff.
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47. das weiß der Himmel (der liebe Himmel)!: Ausdruck des Nichtwissens. Entstanden aus der alten formelhaften Anrufung des Himmels zur Beglaubigung einer Behauptung. Seit dem 19. Jh.
1. Himmel, Arm und Wolkenbruch!: Unmutsausruf. Abgeschwächt aus ⇨ Himmel 8. 1930 ff.
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2. Himmel, Arm und Zwirn!: Verwünschung. Abgeschwächt aus ⇨ Himmel 9. 1900 ff.
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3. Himmel, Ärmel und Zwirnknäuel!: Unmutsausruf. 1920 ff.
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4. Himmel Arsch!: Fluch. Sold in beiden Weltkriegen.
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5. Himmel, Arsch und Donnerwetter!: Unmutsausruf. 1900 ff.
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6. Himmel, Arsch und Sack Zement!: Verwünschung. »Sack Zement« ist aus »Sakrament« entstellt. 1920 ff.
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7. Himmel, Arsch und Wolken!: Fluch. 1850 ff.
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8. Himmel, Arsch und Wolkenbruch!: Ausruf des Unwillens. In diesen und ähnlichen Unmutsäußerungen treten Begriffe zusammen, die das Weite und Hohe, das Laute und Große, auch das elementar Eindrucksvolle und das Unflätige bezeichnen. Seit dem 19. Jh.
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9. Himmel, Arsch und Zwirn!: Unmutsausruf. Oft mit dem Zusatz: »entschuldigen Sie das harte Wort Zwirn«. »Zwirn« bezieht sich entweder auf den
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Schneider, der »beim Zwirn!« schwört, oder auf die Bedeutung »Sperma«. Seit dem 19. Jh.
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10. Himmel einfach = Erkennungsmarke des Soldaten. Meint die Fahrkarte zum Himmel ohne Rückfahrt. Sold 1914 ff.
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11. Himmel, Gesäß und Nähgarn!: Verwünschung. Scherzhaft verfeinert aus »Himmel, Arsch und Zwirn!«. 1935 ff.
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12. Himmel, Gesäß und Wäschestrick!: Fluch. Versteht sich wie das Vorhergehende. 1971 ff.
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13. Himmel, Harsch und Firn!: Verwünschung. Umgemodelt auf winterliche Verhältnisse aus »Himmel, Arsch und Zwirn!«. 1960 ff.
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14. Himmel noch eins!: Verwünschung. 1900 ff.
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15 a. Himmel nochmal!: Verwünschung. 1900 ff.
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15 b. Himmel, Sack und Pfeife!: Unmutsausruf. »Sack« meint den Hodensack, »Pfeife« den Penis. Sold 1939 ff.
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15 c. Himmel und Donner nochmal!: Verwünschung. Seit dem 19. Jh.
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15 d. Himmel und Menschen = sehr viele Menschen. Teilstück einer Äußerung, der gemäß man nur den Himmel und die Menschen habe sehen können; alles
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andere war von den Menschenmassen verdeckt. Seit dem 19. Jh.
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16 a. Himmel und die Welt!: Verwünschung. Seit dem 19. Jh.
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16 b. Himmel und Wolkenbruch!: Fluch. ⇨ Himmel 8. Abgeschwächt durch Auslassung von »Arsch«. 1900 ff.
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16 c. Himmel, Zwirn und Hollerstauden!: Unmutsausruf. Zwirn = Sperma. Hollerstaude = Holunderstaude (im bäuerlichen Bereich einst eines der beliebtesten Gehölze mit vielerlei heilenden und unheilabwehrenden Kräften). Sold 1939 ff.
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17. vom Himmel hoch, da komm' ich her = Fallschirmjäger. Hergenommen von der Anfangszeile des von Martin Luther 1535 verfaßten Weihnachtslieds. BSD 1965 ff.
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18. vom Himmel in die Hölle = Religionsunterricht. Der Ausdruck besagt wohl, daß die Unterrichtsthematik vom Himmel bis zur Hölle reicht, jedoch die Welt, in der wir leben, vernachlässigt. Schül 1960 ff.
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19. Himmel ohne Sterne = Klassenzimmer. Nach dem Titel des 1955 unter der Regie von Helmut Käutner gedrehten Films. Wie in dem Film leben die Schüler – so meinen sie – freudlos unter der Peitsche der Ge-
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walt. Schüll 1957 ff.
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20. gütiger Himmel: Ausruf des Entsetzens. Eigentlich eine Anrufung Gottes. Seit dem 19. Jh.
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21. du lieber Himmel!: Ausruf des Entsetzens oder Erstaunens. Entstanden aus der Anrufung Gottes. Seit dem 18. Jh.
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22. den Himmel für eine Baßgeige ansehen = betrunken sein. Gehört zu der Redewendung »ihm hängt der Himmel voller Geigen« (⇨ Himmel 35). 1700 ff.
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23. ich haue dich auf den Kopf, daß du den Himmel für eine Baßgeige hältst (ansiehst)!: Drohrede. Vgl das Vorhergehende. 1900 ff.
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24. den Himmel für einen Dudelsack ansehen = a) bezecht sein; heiter, sorglos sein. Gehört zur Musikalität der Engelscharen; vgl ⇨ Himmel 22. 1800 ff. – b) einfältig, dumm sein. Seit dem 19. Jh.
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25. ich schlage dich, daß du den Himmel für einen Dudelsack ansiehst!: Drohrede. Vgl ⇨ Himmel 23. Seit dem 19. Jh.
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26. Himmel, tu dich auf!: Ausdruck der Verzweiflung. Entweder soll der Blitz herabfahren, oder der Himmel soll seine Schleusen öffnen, wie bei der Sintflut. 1930 ff.
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27. jn in den siebten (in alle) Himmel erheben = jn überschwenglich loben. Übersetzt aus lat »in coelum efferre; ad astra tollere«. Vgl ⇨ Himmel 42. 1500 ff.
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28. da ist einer in den Himmel gefahren: Redewendung, wenn einer Schuhe und Strümpfe o. ä. unordentlich hat liegen lassen. Ehe er für Ordnung sorgen konnte, ist er gestorben. 1930 ff.
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29. aus allen Himmeln fallen = überaus erstaunt sein. Beruht auf der altjüdischen Vorstellung, daß der Himmel aus mehreren Schichten besteht. Hängt vielleicht mit der biblischen Erzählung vom Sturz der Engel zusammen. 1700 ff.
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30. vom Himmel fallen = a) mit dem Flugzeug abstürzen. Fliegerspr. 1939 ff. – b) mit dem Flugzeug landen. 1950 ff.
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31. da gibt's vom Himmel hoch = da gibt es Prügel. Macht sich das Kinderlied zunutze (⇨ Himmel 17), um das Ausholen zum Schlagen zu verdecken. Bigotte Strenge mag auch gemeint haben: der himmlische Vater straft durch die Hand des irdischen Vaters. 1900 ff.
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32. den Himmel auf Erden haben = ein überaus angenehmes (sorgenfreies) Leben führen. Der Himmel als Wohnsitz Gottes ist zugleich die Stätte höchster Seligkeit. 1700 ff.
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33. es wie im Himmel haben = unbeschwert leben. Seit dem 19. Jh.
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34. Himmel, hast du keine Blitze!: Ausruf des Unwillens. Man wünscht, daß der Blitz dreinschlage. Seit dem 19. Jh.
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35. der Himmel hängt ihm voller Geigen (Baßgeigen, Fiedeln) = er ist voller Zuversicht, voller Freude; er ist sehr guter Stimmung. Hergenommen von der Vorstellung von den musizierenden Engelscharen. Seit dem 15. Jh.
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36. am Himmel hängen = fliegen. Fliegerspr. 1935 ff.
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37. Flugzeuge an den Himmel hängen = Flugzeuge in großer Zahl aufsteigen lassen. Fliegerspr. 1935 ff.
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38. er kommt noch zu spät in den Himmel = er kommt ständig zu spät. Er wird sich auch beim Sterben noch verspäten. Seit dem 19. Jh.
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39. es schreit zum Himmel = es ist entsetzlich. Fußt auf der biblischen Geschichte von Abel und Kain: das Blut des erschlagenen Abel schreit zum Himmel um Rache. Vgl ⇨ himmelschreiend. Seit dem 19. Jh.
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40. in allen Himmeln schweben = überglücklich sein. Vgl ⇨ Himmel 42. Seit dem 19. Jh.
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41. den Himmel voll Geigen sehen = in guter Stimmung sein; sich seines Lebens freuen. ⇨ Himmel 35. Seit dem 19. Jh.
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42. im siebten Himmel sein (schweben; sich im siebten Himmel fühlen) = überglücklich sein; sich übermäßig freuen. Der siebte Himmel ist nach rabbinischer Lehre der höchste Himmel; in ihm wohnt Gott mitsamt den Engeln, dazu das Recht, die Gerechtigkeit usw. 1800 ff. Vgl engl »to be in seventh heaven«, franz »être au septième ciel«.
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43. Himmel und Hölle in Bewegung setzen = alles aufbieten, um etw zu erreichen. Fußt auf der Bibel: beim Propheten Haggai (2,7) steht, Gott verheiße, Himmel und Erde, das Meer und das Trockene zu bewegen. An die Stelle der Erde ist im Deutschen aus Alliterationsgründen die Hölle getreten. Seit dem 18. Jh. Vgl engl »to move heaven and earth«, franz »remuer ciel et terre«.
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44. es stinkt zum Himmel = a) es verbreitet einen widerlichen Geruch. Seit dem 16. Jh. – b) es ist äußerst bedenklich, skandalös. Seit dem 18. Jh.
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45. auf den Himmel studieren = Theologie studieren. 1900 ff.
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46. jm den Himmel auf Erden versprechen = jm das angenehmste Leben versprechen. ⇨ Himmel 32.
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1700 ff.
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47. das weiß der Himmel (der liebe Himmel)!: Ausdruck des Nichtwissens. Entstanden aus der alten formelhaften Anrufung des Himmels zur Beglaubigung einer Behauptung. Seit dem 19. Jh.