Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Hieb
Hieb m \
1. Kleinigkeit. Eigentlich das abgeschlagene Stück, das Teilstück. Seit dem 18. Jh.
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2. Schluck Alkohol. Seit dem 18. Jh.
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3. Rausch. Hieb = Schlag. Der Betrunkene ist leicht geistesverwirrt wie von einem heftigen Schlag gegen den Kopf; er hat »Schlagseite«. Vorwiegend oberd , 1700 ff.
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4. Koitus. Hauen = stoßen = koitieren. 1920 ff.
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5. letzter Hieb = letzte Modeneuheit. Meint entweder mit » Hieb 1« die Kleinigkeit oder ist Analogie zu »Schlager«. 1960 ff.
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6. auf einen Hieb = ohne Pause; ohne abzusetzen; zugleich. Hergenommen vom Holzpflock (o. ä.), der mit einem Axthieb gespalten wird. 1920 ff.
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7. einen Hieb haben = a) betrunken sein. Hieb 3. 1700 ff. – b) nicht ganz bei Verstand sein. Der Zustand ist dem des Bezechten sehr ähnlich. Seit dem 19. Jh. – c) eine wunderliche Angewohnheit haben; eine merkwürdige Charaktereigentümlichkeit haben. 1800 ff.
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8. einen Hieb vertragen können = wacker zechen kön-
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nen. Hieb 2. 1800 ff.
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