Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
heulen
heulen intr \
1. (anhaltend und stark) weinen. Hergenommen von klagend klingenden Tierlauten (Hund, Wolf, Eule u.ä.); auch der Wind heult. Seit dem 16. Jh.
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2. schimpfen. 1910 ff.
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3. gegen etw heulen = gegen etw laut Einspruch erheben. Mit »Heuler« verspottete man 1848 die rechtsgerichteten Kreise in ihrem Widerstand gegen die Einführung demokratischer Grundsätze. 19. Jh.
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4. es ist zum heulen = es ist zum Verzweifeln. Seit dem 19. Jh.
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5. es war zum heulen = es war sehr erheiternd. Man lacht Tränen darüber. Seit dem 19. Jh.
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6. zum heulen komisch = überaus lächerlich wirkend. Vgl das Vorhergehende. 1920 ff.
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7. zum heulen schön = a) überaus schön. 1900 ff. – b) äußerst unangenehm; höchst widerwärtig. Ironie. 1920 ff.
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8. heulen und Zähneklappern = hilflose Wut. »Heulen und Zähneklappern« kennzeichnet die in der Hölle schmorenden Sünder (laut Matthäus 8,12 in der evangelischen Bibel-Übersetzung). 1500 ff.
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9. mit heulen und Zähneklappern = widerwillig; mit innerem Widerstreben. Vgl das Vorhergehende. 1920 ff.
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10. heulen und Zähneknirschen = ohnmächtige Wut; heftige Selbstvorwürfe. Fußt auf der katholischen Übersetzung der Bibelstelle bei Mätthäus 8, 12. Vgl heulen 8. 1500 ff.
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11. das große heulen = späte Reue. heulen 1. 1920 ff.
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12. das große heulen kriegen = laut weinen müssen; einen Weinkrampf bekommen. heulen 1. 1920 ff.
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