Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Heini
Heini m \
1. irgendein Mann; irgendein Händler; dummer, einfältiger Mann; ungeschickter Mann; Versager; Schimpfwort. Entweder wiederaufgelebt aus dem Koboldnamen in der Mythologie, mit dem man bezeichnete, was man nicht gern bei seinem eigentlichen Namen nannte, oder fußend auf der schon in der Landsknechtszeit üblichen Verspottung der Schweizer wegen ihres ungewandten Auftretens. Auch war »Heinie« in der engl Soldatensprache die Bezeichnung für den deutschen Landser des Ersten Weltkriegs. Das Wort hat den Beigeschmack des Ungeschickten und Minderwertigen. Anscheinend erst um 1930/35 aufgekommen.
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2. intimer Freund einer weiblichen Person; Geliebter (abf ). 1950 ff.
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3. Heini von da oben = Regierungsbeamter; Angehöriger eines Ministeriums o.ä. (abf ). 1950 ff.
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4. blöder Heini = dummer, untauglicher Kerl. 1939 ff.
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5. doofer Heini = Dümmlicher. 1950 ff.
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6. grüner Heini = a) unerfahrener Soldat. Grün = unreif. Sold 1939 ff. – b) junger Mann ohne intime Freundin, ohne geschlechtliche Erfahrung. Halbw
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1955 ff.
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7. komischer Heini = Sonderling. Sold 1939 ff.
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8. lahmer Heini = energieloser Mann. Sold 1939 ff.
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9. linker Heini = Mann, dem nicht zu trauen ist. link. BSD 1955 ff.
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10. schlapper Heini = unmilitärischer Soldat. Sold 1939 ff.
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11. trauriger Heini = schwungloser, wenig tatkräftiger Mann. 1950 ff.
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12. wildgewordener Heini = Mann, der die Beherrschung verliert; Jähzorniger. 1950 ff.
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13. den müden Heini spielen = langsam arbeiten. 1939 ff.
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14. den wilden Heini spielen = sich grob, unversöhnlich benehmen. Sold 1939 ff.
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