Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
hauen
hauen v \
1. tr = schlagen. Ahd »hauwan« ; mhd »houwen«. Umgangssprachliche Flexion »hauen – haute – gehaut«, schriftsprachlich »hauen – hieb – gehauen«.
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2. intr = mit dicken, energischen Strichen schreiben. 19. Jh., stud und schül .
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3. es haut = es glückt. Hergenommen vom Schuß, der ins Ziel »haut«. Bayr und schwäb 1700 ff.
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4. das haut richtig = das kommt mir sehr gelegen, macht mir große Freude. Versteht sich nach dem Vorhergehenden. Bayr 1950 ff.
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5. sich auf den Boden hauen = sich auf den Boden werfen. Hauen = kräftig werfen. Sold 1870 ff.
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6. sich aufs Bett hauen = sich aufs Bett werfen. 1870 ff.
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7. sich ins Bett hauen = sich zu Bett legen. 1870 ff.
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8. ich denke, mich haut's vom Stuhl!: Ausdruck des Erstaunens. Die Mitteilung (das Ereignis) wirkt wie ein Schlag, der einen umwirft. 1930 ff.
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9. eine Zigarette zwischen die Zähne hauen = eine Zigarette in den Mund stecken. 1914 ff.
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10. ich haue dich, daß dir nichts mehr paßt!: Drohrede. Der Betreffende soll völlig verunstaltet werden. 1935 ff.
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11. es geht auf hauen und Stechen = es geht aufs Äußerste; der Ausbruch offener Feindseligkeiten steht unmittelbar bevor. Hergenommen vom Kampf mit Hieb- und Stichwaffen. 1920 ff.
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12. da gibt es hauen und Stechen = da findet eine heftige Auseinandersetzung statt; da herrscht Unfriede. 1920 ff.
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13. ehe ich mich hauen lasse!: Redewendung, mit der man auf eine Nötigung zum Essen einwilligt. 1870 ff. schlagen 2.
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