Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Haube
Haube f \
1. Bierschaum. 1900 ff.
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2. Präservativ. 1900 ff.
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3. Krankenschwester. Wegen deren Kopfbedeckung, des auffälligsten Teils der Schwesterntracht. 1910 ff.
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4. jn unter die Haube bringen = a) eine weibliche Person verheiraten. Die Haube war früher die Kopftracht der Frauen (Jungfrauen trugen den Kranz). 1700 ff. – b) einen Mann heiraten. Fußt auf Verkennung des eigentlichen Sachverhalts. 1870 ff; aber wohl älter. – c) jn unter die Frisierhaube setzen. Wortspielerei. 1950 ff.
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5. viel unter der Haube haben = einen leistungsstarken Automotor besitzen. Haube = Kühlerhaube. 1955 ff.
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6. jn unter der Haube haben = mit einem Mann verheiratet sein. Vgl Haube 4 b. 1950 ff.
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7. unter die Haube kommen = a) einen Mann heiraten. Haube 4 a. 1700 ff. – b) eine Frau heiraten. Vgl Haube 4 b. 1700 ff. – c) sich Dauerwellen legen lassen. Haube = Trockenhaube. 1950 ff. – d) lange Haare unter einer Badehaube verdecken. 1960 ff. – e) unter der Motorhaube eingebaut werden.
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Werbetexterspr. 1971 ff.
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8. jn unter die Haube kriegen = einen Mann zur Heirat bewegen. Vgl Haube 4 b. 1950 ff.
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9. unter der Haube sein = a) verheiratet sein (auf die Frau bezogen). Haube 4 a. Seit dem 19. Jh. – b) als Mädchen einen festen Freund haben. 1965 ff. – c) Krankenschwester sein. Haube 3. 1920 ff. – d) unter der Trockenhaube sitzen. 1950 ff. – e) sich in fester Stellung befinden. Man ist da ebenso »gebunden« wie in der Ehe. 1960 ff.
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10. nicht ganz richtig unter der Haube sein = nicht recht bei Verstand sein. Unter der Haube ist der Kopf. 1935 ff.
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11. unter die Haube wollen = Krankenpflegerin werden wollen. Haube 3. 1960 ff.
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