Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Häschen
Häschen n \
1. kleines Mädchen (Kosewort); junges, nettes Mädchen (Kosewort). Der junge Hase mit seinem weichen Fell ist mollig anzufassen. Volkstümlich geworden durch den Osterhasen; die Vokabel ist unter Umständen nicht frei vom Sinngehalt des »Betthasen«. Seit dem 19. Jh.
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2. weibliche Person (Kosewort). Seit dem 19. Jh.
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3. kleiner Junge (Kosewort). Seit dem 19. Jh.
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4. Mann, Ehemann (Kosewort). 1920 ff.
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5. in knappe Korsage gezwängte Serviererin mit Pappohren, Manschettenröllchen und Stummelschwänzchen. Die Bekleidung ist durch Hugh Hefner (»Playboy«-Magazin) übernommen von der Bekleidung der Chicagoer Gangsterliebchen der zwanziger Jahre des 20. Jhs. »Häschen« übersetzt das angloamerikan »bunny = Kaninchen«. 1965 ff.
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6. Rekrut; Kompaniejüngster. Es ist noch kein »alter Hase«. Sold 1939 ff bis heute.
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7. unerfahrener Flieger. Auch er ist noch kein »alter Hase«. Sold in beiden Weltkriegen.
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8. unerfahrener Kartenspieler. 1900 ff.
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9. erfahrener Kartenspieler, dem ein großer Fehler unterläuft. Diesen Fehler würde man nur einem Anfänger nachsehen. 1900 ff.
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10. Häschen, reif für die Kleinvieh-Ausstellung = erfahrener Kartenspieler, der einen groben Fehler macht. Vgl das Vorhergehende. 1900 ff.
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11. Häschen hüpfen = aus der Hocke hüpfen. Wie es Hasen tun. Sold 1935 ff.
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12. Häschen machen = verhalten, um das Gelände zu sondieren; vorsichtig auskundschaften. Man richtet sich wie ein Hase auf. Sold und verbrecherspr. 1910 ff.
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