Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Haken
Haken m \
1. stark ausgeprägte (gebogene, gekrümmte) Nase. 1900 ff.
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2. Schwierigkeit; Fehler; Sache, an der ein Vorhaben scheitert. Vom Angelhaken (Widerhaken) hergenommen. 1800 ff.
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3. schwere Arbeit. Hacke 2. Österr 1950 ff.
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4. Haken und Ösen = geschickte Umgehungsmöglichkeiten einer gesetzlichen Bestimmung. Leitet sich her vom »Haken« des Hasen (Zickzacklauf) und seinen »Ösen = Schlingen, Schleifen«. 1950 ff.
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5. mit Haken und Ösen = mit vielerlei Tricks. Sportl 1950 ff.
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6. ohne Haken und Ösen = ohne Trug; ohne Hintergedanken. 1950 ff.
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7. gesunder Haken = angenehme Arbeit ohne Hast und Mühe. Hacke 2. Österr 1950 ff.
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8. jn am Haken behalten = sich jds Treue oder Zuneigung zu erhalten wissen. Hergenommen vom Fisch am Angelhaken. 1950 ff.
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9. ein paar Haken einstecken = berechtigte Kritik ernten. Haken nennt man im Boxsport den aus dem abge-
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winkelten Arm geführten Schlag. 1950 ff.
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10. die Sache hat einen Haken (mit der Sache hat es einen Haken) = die Sache hat eine verborgene Schwierigkeit. Haken 2. Seit mhd Zeit.
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11. das ist der Haken = das ist die entscheidende Schwierigkeit, das Hindernis o.ä. Haken 2. 1800 ff.
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12. bei jm einen Haken landen = jm einen empfindlichen Schlag versetzen. Dem Boxsport entlehnt. Vgl Haken 9. 1920 ff.
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13. einen Haken reißen = davongehen, entspringen, flüchten. Hergenommen vom hakenschlagenden Hasen. 1920 ff.
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14. Haken schlagen = a) Ausflüchte machen; nur eine gewundene Erklärung abgeben. 1920 ff.- b) außer-, uneheliche Liebeserlebnisse haben. 1920 ff.
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15. einen Haken ziehen = davongehen, flüchten. Haken 13. 1920 ff.
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