Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
gut
gut adj adv \
1. gut, billig und viel: Redewendung auf ein reichliches, preiswertes und bürgerlich zubereitetes Wirtshausessen. 1900 ff.
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2. gut geben = reichlich auftischen. 1900 ff.
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3. dir geht's wohl nicht mehr ganz gut? (sonst geht's dir doch/noch gut?): Spottfrage an einen, der Unsinniges ernsthaft vorbringt. Man vermutet eine Geisteskrankheit. 1840 ff.
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4. laß mal gut sein! = laß dies auf sich beruhen! unternimm nichts weiter! Soviel wie »laß es als gut (= erledigt) gelten!«. 1910 ff.
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5. gut liegen = geschäftlich erfolgreich sein; den richtigen Einfall haben. Vom Pferderennsport übernommen. 1918 ff.
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6. er hat gut reden = er äußert sich zu einer Sache, die ihm nicht schadet oder sonstwie zusetzt. 1900 ff.
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7. er ist gut = er hat sonderbare Ansichten (Ansprüche). Iron Redewendung. 1870 ff.
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8. er ist gut, er kann so bleiben = er taugt wenig (nichts). Ironie. 1870 ff.
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9. das ist für gut = das ist für den Feiertag, für eine besondere Gelegenheit vorbehalten. Hergenommen vom Festtagskleid im Gegensatz zum Alltagskleid. 1920 ff.
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10. das ist garnicht mal so gut!: Antwort auf einen Vorschlag. Iron Gegenstück zu »das ist garnicht mal so schlecht«. Sold 1939 ff.
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11. er sitzt mir gut da = ich habe nichts dagegen, daß er anwesend ist. 1900 ff.
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12. er tut nicht gut = er ist mißraten, unfolgsam. Seit dem 16. Jh.
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