Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Gurgel
Gurgel f \
1. geläufige Gurgel = Stimme, die durch keinerlei Unpäßlichkeit beeinträchtigt ist; Redefähigkeit ohne Heiserkeit. 1955 ff.
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2. teure Gurgel = Alkoholiker. 1920 ff.
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3. verkehrte (falsche) Gurgel = Luftröhre. Hals. 1900 ff.
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4. jm die Gurgel abdrehen = jn geschäftlich (moralisch) zugrunde richten. Man würgt oder erwürgt ihn. 1920 ff.
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5. sich die Gurgel absaufen = Gewohnheitstrinker sein. 1700 ff.
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6. die Gurgel anfeuchten = trinken. Seit dem späten 19. Jh.
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7. die Gurgel ausspülen = ein Gläschen Alkohol trinken. Seit dem 19. Jh.
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8. sich die Gurgel bürsten = (scharfe Schnäpse) trinken. Übertragen vom Schornstein, der mit einer Drahtbürste gereinigt wird. Vgl auch bürsten 5. Seit dem 19. Jh.
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9. etw durch die Gurgel jagen = etw für Getränke ausgeben; etw vertrinken (er hat sein Haus durch die
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Gurgel gejagt). Seit dem 16. Jh.
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10. die Gurgel kriegt Durchmarsch = man zecht ausgiebig. Seit dem 19. Jh., nordd und ostd.
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11. es läuft durch die Gurgel = es wird vertrunken. Seit dem 16. Jh.
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12. sich die Gurgel ölen = zechen. 1900 ff.
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13. die Gurgel schmieren = trinken. 1500 ff.
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14. die Gurgel schwenken = zechen. Schwenken = im (mit) Wasser spülen. 1600 ff.
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15. die Gurgel spülen = zechen. Seit dem 19. Jh. Vgl franz »se rincer le goulot«.
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16. jm die Gurgel umdrehen = a) jn würgen, erwürgen. 19. Jh. – b) jn erpressen. 19. Jh.
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17. die Gurgel waschen = zechen. 1700 ff.
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