Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Gummi
Gummi m n \
1. Suppenfleisch. Es ist zäh wie Gummi. Seemannsspr. 1900 ff.
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2. Präservativ. 1900 ff.
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3. Drill. Anspielung auf die langgedehnte Formalausbildung. BSD 1965 ff.
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4. gewundene, vieldeutbare Erklärung. Sie ist dehnbar wie Gummi. 1950 ff.
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5. Gummi geben = die Fahrgeschwindigkeit erhöhen. Kraftfahrerspr. 1935 ff.
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6. auf Gummi laufen = Blasen an den Füßen haben. Ballon 8. Sold in beiden Weltkriegen.
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6 a. jn Gummi riechen lassen = den Motorradfahrer überholen. 1970 ff.
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7. mein Name ist Gummi, ich verziehe mich!: Ausruf des Davongehenden. Wortspielerei mit zwei Bedeutungen von »sich verziehen«: einerseits soviel wie »sich entfernen«, andererseits »seine Form ändern«. Schül 1955 ff.
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8. es darf nur noch nach Gummi stinken!: Redewendung zur Anfeuerung eines zu langsam Marschierenden oder Laufenden. Anspielung auf die Gummisoh-
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len: man soll so schnell laufen, daß sie heiß werden. BSD 1965 ff.
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9. Gummi treten = in Schlamm, Morast o. ä. marschieren. Sold 1939 ff.
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10. werde Gummi! = verschwinde! Gummi 7. 1955 ff.
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