Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Grütze
Grütze f \
1. Verstand. Fußt auf älterem »Gritz, Kritz = Scharfsinn, Verstand«, vielleicht beeinflußt von »Griebs = Kerngehäuse« (der Schädel als Gehäuse des Gehirns). Vgl auch Grips 1. Seit dem 17. Jh.
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2. rote Grütze = a) Blut. Wegen der Farb- und (bei Blutgerinnsel) Formähnlichkeit mit »Rote Grütze = (gelierte) Süßspeise aus rotem Fruchtsaft«. 1930 ff. – b) kommunistische Propagandarede. Rot = heraldische Farbe der Arbeiterbewegung. Grütze = Eßbares = (von der Zuhörerschaft) »zu Fressendes«, auf » Grütze 1« bezogen. 1945 ff.
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3. Grütze im Kopf haben = einen scharfen Verstand haben; klug sein. Grütze 1. Seit dem 17. Jh. Vgl engl »to have grit«.
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4. bei ihm ist die Grütze übergelaufen = er ist nicht ganz bei Verstand. Schül 1950 ff.
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5. dir haben sie wohl Grütze ins Gehirn geschüttet und vergessen umzurühren?: Spottfrage an einen Dummen. 1900 ff.
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