Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Gruß
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1. Gruß (letzte Grüße) aus Arosa = hohler, rasselnder Husten. Anspielung auf die Lungenheilstätten in Arosa (schweiz Kanton Graubünden). 1920 ff.
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2. Gruß an Onkel Otto = Winken aus der Menschenmenge zur Fernsehkamera. Fernsehspr. 1958 ff.
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3. Gruß aus Solingen = a) Messerstich im menschlichen Körper. Anspielung auf die Solinger Schneidwaren. 1950 ff. – b) Dolch. BSD 1965 ff.
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4. alldeutscher Gruß = Zeigen mit dem Finger an die Stirn. Mit dieser Gebärde, vor allem unter Autofahrern verbreitet, will man seinem Gegenüber zu verstehen geben, daß man ihn für verrückt hält. Dem »Deutschen Gruß« der NS-Zeit nachgebildet. 1960 ff.
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5. bayerischer Gruß = »leck mich am Arsch!«. Diese Art von »Gruß« gilt in mehreren Landschaften als üblich. 1914 ff.
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6. deutscher Gruß der Autofahrer = Berührung der Stirn mit dem Zeigefinger. Gruß 4. 1950 ff.
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7. deutscher Gruß mot. = Berührung der Stirn mit dem Zeigefinger. Gruß 4. »mot.« ist Abkürzung für »motorisiert«. 1955 ff.
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8. neuer deutscher Gruß = Berühren der Stirn mit dem Zeigefinger. Gruß 4. 1955 ff.
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9. kochendheißer Gruß = inniger Gruß. Heiß = liebevoll, leidenschaftlich. 1920 ff.
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10. letzte Grüße aus Davos = Husten eines Asthmatikers oder Schwindsüchtigen. In Davos (schweiz Kanton Graubünden) befinden sich viele Lungenheilstätten. 1920 ff.
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11. schwäbischer Gruß = »leck mich am Arsch!«. Gruß 5. 1850 ff.
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12. Gruß und Kuß, Dein Julius! = a) stereotyper Briefschluß. 1920 ff. – b) Redewendung, wenn man ein Gespräch (o. ä.) beenden will. 1920 ff.
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13. seinen Gruß bauen = militärisch grüßen; salutieren. bauen 1. Sold 1939 ff.
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