Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Grund
Grund m \
1. grüner Grund = durchschaubarer Vorwand; törichte Ausrede. Grün = nicht ausgereift. 1935 ff.
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2. aus einem kühlen Grunde = aus einem sehr einfachen Grund; aus irgendeinem Grund. Dem Anfang des Volkslieds »In einem kühlen Grunde, da geht ein Mühlenrad« entnommen und verquickt mit »kühl = leidenschaftslos, rein sachlich, unverwickelt«. Etwa seit 1900.
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3. jn in den Grund bohren = jn zu Boden, knockout schlagen. Von der Marinesprache (= ein Schiff versenken) übergegangen in die Boxersprache; etwa seit 1920 ff.
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4. jn (etw) in Grund und Boden kritisieren (o. ä.) = etw als völlig minderwertig beurteilen. »Grund und Boden« ist eine erstarrte Formel, hier etwa soviel wie »in die Erde hinein«, »ins Grab«. 1870 ff.
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5. jn in Grund und Boden laufen = jn im Laufen überlegen besiegen. Sportl 1950 ff.
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6. jn in Grund und Boden reden = jm im Reden überlegen sein; jn mit Worten schlagen. 1930 ff.
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7. jn in Grund und Boden rudern = die gegnerische Rudermannschaft überlegen besiegen. Sportl 1950 ff.
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8. jn in Grund und Boden spielen = jn im sportlichen Wettkampf überlegen besiegen. Sportl 1950 ff.
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9. etw in Grund und Boden stampfen = etw völlig vernichten. 1950 ff.
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