Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
grün
grün adj \
1. unreif, unerfahren, unerwachsen, unverständig; jung. Hergenommen von der Farbe unreifer Früchte. Seit dem 17. Jh.
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2. grün angelaufen sein = a) wütend sein; hochgradig verärgert sein; einem Wutausbruch nahe sein. Anspielung auf die erregte Galle. 1900 ff. – b) bleich, übernächtigt aussehen. Man sieht aus, als habe man sich erbrochen. 1900 ff.
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3. sich grün ärgern = sich sehr ärgern. Anspielung auf den schwarzgrünen Gallensaft. Seit dem 18. Jh.
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4. sich grün und gelb (blau) ärgern = sich übermäßig ärgern. Übernommen von der Redewendung »jn grün und blau schlagen«. Gelb, grün und blau verfärbt sich die Haut nach einem heftigen Schlag. Seit dem 18. Jh.
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5. wie grün und gelb geschissen aussehen = geschmacklos bunt gekleidet sein. Seit dem 19. Jh.
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6. mach' dich nicht grün! = rege dich nicht auf! Anspielung auf den grünen Gallensaft. 1920/30 ff.
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7. ich sehe grün = ich schöpfe neue Hoffnung; es besteht Aussicht auf Hilfe und Rettung. Wahrscheinlich hergenommen vom grünen Leuchtsignal beim Militär; es bedeutet »hier sind wir«; auch »verstanden; wir
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kommen; wir werden eingreifen und euch helfen«. 1950 ff.
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8. jm nicht grün sein = jn nicht leiden können. Grün als Farbe des Lebens und der Freude wird auch zur Sinnbildfarbe des Günstigen. 1500 ff.
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9. noch grün hinter den Ohren sein = charakterlich, geistig noch unreif sein. Übereinandergeschoben aus »noch grün sein« und »noch naß hinter den Ohren sein«. 1900 ff.
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10. das ist dasselbe in grün = das ist ungefähr dasselbe. Über die Herleitung sind die Meinungen geteilt. Die einen gehen zurück auf die Äußerung einer Verkäuferin, die zwei gleich geschneiderte Kleider vorlegt, von denen eines grün ist. Nach anderer Deutung leitet sich die Redensart von der grünen Farbe der Eisenbahnfahrkarte zweiter Klasse her: nachdem einer eine Fahrkarte dritter Klasse nach X. verlangt hat, bittet der nächste Kunde, der dasselbe Reiseziel hat, um »dasselbe in Grün«. 1850 ff.
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11. das ist dasselbe in grün, bloß einen Schein dunkler = das ist fast dasselbe. 1900 ff.
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12. das ist alles ganz schön und grün = das ist alles ganz schön und gut. Scherzhafte Abfälschung wegen des Reimanklangs. 1935 ff.
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13. jm grün werden = jn liebgewinnen. ⇨ grün 8. 1920 ff.
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14. es wird ihm grün und gelb vor den Augen = ihm wird übel; er wird ohnmächtig. 1600 ff.
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15. grün unter der Nase werden = a) einen Schnurrbart bekommen. Es grünt = es wächst. 1900 ff. – b) reif werden; erfahren werden. 1900 ff.
grün adj \
1. unreif, unerfahren, unerwachsen, unverständig; jung. Hergenommen von der Farbe unreifer Früchte. Seit dem 17. Jh.
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2. grün angelaufen sein = a) wütend sein; hochgradig verärgert sein; einem Wutausbruch nahe sein. Anspielung auf die erregte Galle. 1900 ff. – b) bleich, übernächtigt aussehen. Man sieht aus, als habe man sich erbrochen. 1900 ff.
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3. sich grün ärgern = sich sehr ärgern. Anspielung auf den schwarzgrünen Gallensaft. Seit dem 18. Jh.
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4. sich grün und gelb (blau) ärgern = sich übermäßig ärgern. Übernommen von der Redewendung »jn grün und blau schlagen«. Gelb, grün und blau verfärbt sich die Haut nach einem heftigen Schlag. Seit dem 18. Jh.
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5. wie grün und gelb geschissen aussehen = geschmacklos bunt gekleidet sein. Seit dem 19. Jh.
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6. mach' dich nicht grün! = rege dich nicht auf! Anspielung auf den grünen Gallensaft. 1920/30 ff.
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7. ich sehe grün = ich schöpfe neue Hoffnung; es besteht Aussicht auf Hilfe und Rettung. Wahrscheinlich hergenommen vom grünen Leuchtsignal beim Militär; es bedeutet »hier sind wir«; auch »verstanden; wir
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kommen; wir werden eingreifen und euch helfen«. 1950 ff.
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8. jm nicht grün sein = jn nicht leiden können. Grün als Farbe des Lebens und der Freude wird auch zur Sinnbildfarbe des Günstigen. 1500 ff.
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9. noch grün hinter den Ohren sein = charakterlich, geistig noch unreif sein. Übereinandergeschoben aus »noch grün sein« und »noch naß hinter den Ohren sein«. 1900 ff.
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10. das ist dasselbe in grün = das ist ungefähr dasselbe. Über die Herleitung sind die Meinungen geteilt. Die einen gehen zurück auf die Äußerung einer Verkäuferin, die zwei gleich geschneiderte Kleider vorlegt, von denen eines grün ist. Nach anderer Deutung leitet sich die Redensart von der grünen Farbe der Eisenbahnfahrkarte zweiter Klasse her: nachdem einer eine Fahrkarte dritter Klasse nach X. verlangt hat, bittet der nächste Kunde, der dasselbe Reiseziel hat, um »dasselbe in Grün«. 1850 ff.
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11. das ist dasselbe in grün, bloß einen Schein dunkler = das ist fast dasselbe. 1900 ff.
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12. das ist alles ganz schön und grün = das ist alles ganz schön und gut. Scherzhafte Abfälschung wegen des Reimanklangs. 1935 ff.
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13. jm grün werden = jn liebgewinnen. ⇨ grün 8. 1920 ff.
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14. es wird ihm grün und gelb vor den Augen = ihm wird übel; er wird ohnmächtig. 1600 ff.
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15. grün unter der Nase werden = a) einen Schnurrbart bekommen. Es grünt = es wächst. 1900 ff. – b) reif werden; erfahren werden. 1900 ff.