Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Griff
Griff m \
1. Hand. Rotw 1922 ff.
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2. Griff mit Arsch = Mütze des Reichsarbeitsdienstes. Vgl Arsch 9. Sold 1939 ff.
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3. Griff zum Holzhammer = Aufstellung harter Forderungen. Man greift gewissermaßen schon zum Holzhammer, um anzudeuten, daß man vor Gewaltanwendung nicht zurückschreckt. 1960 ff.
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4. Griff ins Wespennest = wagemutige (unbedachte) Aufwühlung eines allgemein gemiedenen Themas. Wespennest. Seit dem 19. Jh.
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5. Griff in die Wundertüte = Übertölpelung; Enttäuschung. Die Wundertüte ist eine Tüte, in die man allerlei Überraschungen packt. 1900 ff.
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6. Griffe bimsen = Gewehrgriffe üben. bimsen 3. Sold 1900 ff.
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7. es fehlt der Griff zum Wegschmeißen: Redewendung, wenn ein Gegenstand (Fahrzeug) unbrauchbar ist. Sold 1939 ff, später auch ziv .
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8. etw im Griff haben = a) es gründlich beherrschen; etw überlegen meistern. Hergenommen von den Griffen des Musikers und dann auf Routinearbeit übertra-
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gen. 1500 ff. – b) etw auf nicht ganz redliche Weise erwerben. »Griff« meint hier das Zugreifen des Diebes; greifen 5. 1914 ff.
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9. etw im Griff haben wie der Bettelmann die Laus = für etw eine geschickte Hand haben. 19. Jh.
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10. Griffe kloppen = a) Gewehrgriffe üben; mit dem Gewehr exerzieren. Kloppen = klopfen = anschlagen. Sold 1870 bis heute. – b) eine weibliche Person intim betasten. greifen 1. Stud 1925 ff.
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11. etw in den Griff kriegen = sich einer Sache bemächtigen; etw lenken, zügeln. Griff 8. 19. Jh.
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12. jn in den Griff kriegen = jds Willen völlig beherrschen. Der Marionettenspieler hat seine Puppe völlig »im Griff«. 1910 ff.
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13. einen senkrechten Griff tun = einer weiblichen Person ins Dekolleté greifen; eine weibliche Person intim betasten. 1900 ff.
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