Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
greifen
greifen v \
1. Petting machen; intim betasten 1900 ff.
\
2. eine Maßnahme greift = eine Maßnahme wird wirksam; die Richtigkeit/Wirksamkeit einer Maßnahme wird sichtbar und/oder spürbar. Hergenommen aus der Technikersprache: Bremsen greifen; Räder greifen. Politikerspr. und reporterspr. 1970 ff.
\
3. jn greifen = jn der Musterung unterziehen. Analog zu »verhaften«, »dingfest machen« u.ä. Sold 1700 bis heute.
\
4. sich jn greifen = jn rügen. Man greift ihn aus der Menge heraus oder ergreift ihn an der Kleidung, damit er sich der Rügerede nicht entziehen kann. Sold in beiden Weltkriegen.
\
5. sich etw greifen = sich etw aneignen; stehlen; einen Vorteil wahrnehmen. Seit dem 19. Jh.
\
5 a. sich eine greifen = eine weibliche Person zu sich nehmen. 1975 ff, halbw , Berlin.
\
6. sich einen greifen = onanieren. Halbw 1965 ff.
\
7. hinter sich greifen müssen = a) einen Tortreffer hinnehmen müssen; einen Torball nicht abwehren können. Der Torhüter hat das Nachsehen – im Netz,
————
daß sich hinter ihm befindet. Sportl 1950 ff. – b) etw Unerfreuliches erleben. 1950 ff.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: greifen