Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Gräte
Gräte f \
1. pl = menschliche Knochen, Gliedmaßen, Rippen o.ä. Eigentlich der knorpelige Knochen der Fische. Seit dem 17. Jh.
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2. sg = magere weibliche Person. 1900 ff.
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3. ich breche dir die Gräten im Leib!: Drohrede. 1900 ff.
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4. von den Gräten fallen = abmagern. 1700 ff.
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5. ihm sind die Gräten durchs Kinn gewachsen = er ist unrasiert. Vgl Fisch 23. 1850 ff.
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6. Gräten im Gesicht haben = unrasiert sein. 1850 ff.
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7. wenig (keine) Gräten haben = a) keine eigene (feste) Meinung haben. Die »Gräten« meinen hier das Rückgrat und in übertragener Bedeutung die feste Gesinnung. 1935 ff. – b) energielos sein. 1935 ff.
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8. nur noch in den Gräten hängen = a) völlig abgearbeitet sein. Nur das Knochengerüst hält den Menschen noch aufrecht. 1900 ff. – b) sich in Geldnot befinden. 1900 ff.
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9. jm die Gräten zerschlagen = auf jn brutal einschlagen. 1920/30 ff.
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