Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Gießkanne
Gießkanne f \
1. Gießkanne (Gießkännchen n) = Penis. 1900 ff.
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2. Kopf. Wegen einer gewissen Fonrmähnlichkeit; die Nase als Ausguß. Berlin 1870 ff.
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3. Maschinengewehr. Es verstreut Geschosse wie mit einer Brause. Sold in beiden Weltkriegen.
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4. Maschinenpistole. Im Ersten Weltkrieg Bezeichnung für den englischen Armeerevolver. Kriminalromandeutsch nach 1945; BSD 1965 ff.
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5. Subventionspolitik. Man teilt die Subventionen hier und dort gleichmäßig zu, ohne Vorrangigkeit (= besondere Bedürftigkeit) zu beachten. 1960 ff.
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6. Gießkanne auf Rädern = Sprengwagen. 1960 ff.
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7. leckende Gießkanne = vom Tripper befallener Penis. 1910 ff.
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8. verbogene Gießkanne = geschlechtskranker Penis. 1914 ff.
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9. verrostete Gießkanne = rauhe, krächzende Stimme. Sie klingt, als ob man eine Gießkanne als Sprachrohr benutzte. 1900 ff.
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10. alte verrostete Gießkanne = ältere Frau (abf ).
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1950 ff.
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11. man kommt dich dann mit der Gießkanne besuchen: Trostwort an einen Sterbenden. 1950 ff.
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12. eine Stimme haben wie eine (rostige) Gießkanne = eine rauhe, erkältete Stimme haben. Gießkanne 9. Seit dem späten 19. Jh.
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13. es regnet wie aus (mit) Gießkannen = es regnet sehr stark. 1800 ff.
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14. sich die Gießkanne verbiegen = sich eine Geschlechtskrankheit zuziehen (auf Männer Bezogen). Gießkanne 8. Sold 1914 bis heute; auch stud .
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15. etw mit einer Gießkanne verrieseln = eine große Summe unter viele aufteilen. Gießkanne 5. 1960 ff.
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