Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Genick
Genick n \
1. jm das Genick brechen = a) jn töten. Leitet sich her vom Tod durch Erhängen. Seit dem 16. Jh. – b) jn zugrunde richten; jn einer Schuld überführen. 1600 ff. Vgl engl »to break the neck of someone«. – c) jn um Lohn und Brot bringen; jn aus Amt und Würden jagen. Sold seit dem letzten Drittel des 19. Jhs.
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2. sich das Genick brechen = seine Stellung ernstlich gefährden. 1870 ff.
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3. das bricht ihm das Genick = das raubt ihm die Stellung; damit wird man ihn überführen. 1870 ff.
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4. ein steifes Genick haben = eine Bitte ablehnen; geizig sein. Der Steifnackige kann nicht mit dem Kopf nicken. Steifnackigkeit als Sinnbildhaltung der Unnahbarkeit, der Gefühlskälte, der Sturheit und der Strenge. 1900 ff.
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5. leck mir am Genick!: Ausdruck der Ablehnung. Basel 1920 ff.
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6. sich jm ins Genick setzen = sich zur Verfolgung des vorausfliegenden Flugzeugs anschicken. Fliegerspr. in beiden Weltkriegen.
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7. jm im Genick sitzen = jm dicht folgen. Sportl 1920 ff; fliegerspr. 1914-1945.
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