Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Geige
Geige f \
1. Vagina; Penis. geigen 3. Seit dem 19. Jh.
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2. liederliche weibliche Person; Prostituierte. geigen 3. Seit dem frühen 19. Jh., stud und rotw .
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3. beischlafwilliges Mädchen. 1950 ff, jug .
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4. dumme, langweilige Person; Spielverderber. Der Form der Geige ähnelt das lange, traurige Gesicht. Halbw 1955 ff. Vgl engl »a face as long as a fiddle«.
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5. Maschinenpistole. Wird ähnlich gehalten wie die Geige (in Ruhestellung). BSD 1965 ff.
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6. Zwanzigmarkschein. Wegen der Abbildung einer Geige auf der Rückseite. 1961 ff.
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7. alte Geige = alte weibliche Person. Seit dem 19. Jh.
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8. erste Geige = a) Hauptperson. Vom Orchester hergenommen: die erste Geige ist das führende Instrument. 19. Jh. – b) Ausgehanzug; Eigentumsuniform. Marinespr 1965 ff.
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9. lange Geige = großwüchsiger Mensch. Aus » Heugeige« verkürzt. 19. Jh., bayr .
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10. schwule Geige = Homosexueller weibischen We-
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sens. schwul. 1920 ff.
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11. auf der Geige geigen (spielen) = eine weibliche Person intim betasten; koitieren. Geige 1. Spätestens seit 1900.
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12. die erste Geige spielen = die Hauptperson sein; bestimmenden Einfluß ausüben. Geige 8 a. Seit dem 19. Jh. Vgl engl »to play first fiddle«.
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13. die zweite Geige spielen = eine untergeordnete Stellung einnehmen. 1900 ff.
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14. das spielt keine Geige = das spielt keine Rolle, ist unerheblich. Wohl verkürzt aus »das spielt keine erste Geige«. 1920 ff.
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15. nach jds Geige tanzen = jm zu Willen sein; sich völlig nach jds Willen richten. Vom Tanzboden hergenommen, auf dem man früher mit der Geige zum Tanz aufspielte. 1800 ff.
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