Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Gebiß
Gebiß n \
1. zänkische, unverträgliche Person. Sie beißt mit Worten. 19. Jh.
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2. viele Freundinnen gleichzeitig (von einem Halbwüchsigen gesagt); größere Anzahl von Mädchen, in einer Reihe stehend; Mädchengruppe. Jedes Mädchen ist in der Halbwüchsigensprache ein »Zahn« ( Zahn 3); viele »Zähne« ergeben ein »Gebiß«. Halbw 1955 ff.
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3. Tastensatz von Rundfunk- und Fernsehgeräten. Die Tasten liegen nebeneinander und sind (meistens) elfenbeinfarbig. Technikerspr. 1955 ff.
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4. drittes Gebiß = künstliches Gebiß. 1920 ff.
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5. du brauchst wohl ein neues Gebiß ?!: Drohfrage. Man will ihm die Zähne einschlagen. 1940 ff, jug .
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6. ein hartes Gebiß haben = geizig sein. Man öffnet den Mund nicht zum Ja oder beißt eher ein Stück von der Münze ab, als daß man den Betrag großzügig aufrundet. 1920 ff.
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6 a. da fällt einem das Gebiß rausl: Ausdruck der Verwunderung. 1960 ff.
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6 b. ich glaube, ich sitze auf meinem Gebiß!: Aus-
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druck des Erstaunens, Erschreckens. Berlin 1970 ff.
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7. ihm ist das Gebiß verrutscht = a) er stottert. 1920 ff. – b) er spricht anders, als er denkt. 1920 ff.
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