Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Gang
Gang I m \
1. langer Gang = Durchfall. Anspielung auf langes Verweilen auf dem Abort. BSD 1960 ff.
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2. ondulierter Gang = Torkelgang; schwankendes Schreiten. Man bewegt sich in Wellenlinien. 1930 ff.
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3. jn auf den Gang bringen = jn zum richtigen Handeln zwingen; jn aus der Ruhe (aus dem Nichtstun) aufscheuchen. Von der Maschine hergenommen, die man in Betrieb setzt. 1910 ff.
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4. den vierten Gang einlegen (einschalten) = sich sehr beeilen; hastig sich entfernen. Hergenommen von den Gängen des Verbrennungsmotors. 1925 ff.
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5. da haben sie erst vor vier Wochen den aufrechten Gang eingeführt = das ist eine zivilisationsferne Gegend. Wahrscheinlich einem Ostfriesenwitz entlehnt. BSD 1969 ff.
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6. den zweiten Gang einschalten = tatkräftig handeln; rasch tätig werden. Vgl Gang I 4. 1925 ff.
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7. an etw im dritten Gang gehen = eine Angelegenheit zu beschleunigen trachten. Vgl Gang I 4. 1925 ff.
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8. auf langsamen Gang kaufen = auf Raten kaufen. 1930 ff.
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9. jm hinter seine Gänge kommen = jds Hinterlist aufdecken. Gang = Schleichweg, Schlich. 19. Jh.
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9 a. die Gänge reindreschen = ungestüm schalten. Kraftfahrerspr. 1930 ff.
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10. du kriegst den Gang nicht rein!: Ausruf der Verwunderung. Leitet sich her vom Kuppeln des Kraftfahrzeugmotors. 1950 ff.
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11. auf kleinen Gang schalten = sich ausruhen; langsamer arbeiten. Aus der Kraftfahrersprache. 1930 ff.
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12. sehr im Gang sein = noch rüstig sein. Gang = Bewegung einer Maschine. 1965 ff.
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13. mit jm zu Gange sein = a) mit jm in Liebesbeziehungen stehen. Gang = Fechtgang; Abschnitt in einem Zweikampf. 1920 ff. – b) mit jm streiten. 19. Jh.
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14. einen Gang zurückschalten (zurückstecken) = langsamer vorgehen. Der Kraftfahrersprache entlehnt. 1930 ff.
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Gang II (engl ausgesprochen) f
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Gruppe. Meint im Englischen den Trupp, die Abteilung oder Rotte, auch die Bande. BSD 1965 ff.
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