Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Galle
Galle f \
1. Mißmut, Groll, Wut. Nach der antiken Medizinerlehre ist Gallensaft die Ursache des Zorns. 19. Jh.
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2. dafür bürgt meine Galle = dafür stehe ich ein. Anspielung auf die Empfindlichkeit der Galle: sie wird sich bemerkbar machen, wenn man die Zusage bricht. 1935 ff.
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3. ihn frißt die Galle = er ärgert sich sehr. 1900 ff.
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4. es geht auf die Galle = es erregt Widerwillen. Die Galle als Sinnbild der Bitterkeit. 1920 ff.
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5. keine Galle im Leib haben = gutmütig, harmlos sein; gegen Beleidigung, Mißhandlung o. ä. nicht aufbegehren; nichts übelnehmen. 19. Jh.
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6. ihm geht die Galle hoch (ihm steigt die Galle) = er braust auf. 19. Jh.
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7. jm die Galle kitzeln = jn sehr ärgern. 1935 ff.
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8. mir piept die Galle = die Gallensteine machen sich bei mir bemerkbar. 1920 ff.
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9. ihm steigt die Galle; Galle 6.
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10. ihm läuft die Galle über = er ist sehr verärgert, sehr wütend. 19. Jh.
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