Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
funken
funken v \
1. intr = schießen. »Funken = drahtlos telefonieren« stammt von O. Sarrazin, 1914. Im militärischen Bereich anfangs auf Streufeuer bezogen, weil in ähnlicher Weise die Funksprüche in alle Richtungen gehen; dann verallgemeinert. 1914 ff.
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2. es funkt = es geht ordnungsgemäß vonstatten. Verkürzt aus »funktionieren«. 1914 ff.
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3. es funkt zwischen zweien = Liebe stellt sich ein; man koitiert zum ersten Mal. Hergenommen vom Liebesfunken der Dichter oder vom überspringenden Funken zwischen zwei elektrischen Polen. 1935 ff.
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4. es funkt bei ihm = es treibt ihn, sich auszuleben. 1960 ff.
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5. intr = dem Mitschüler vorsagen. Von der drahtlosen Telegraphie übertragen. 1930 ff.
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6. intr = sich durch Zeichen (Blicke) verständigen. 1930 ff.
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7. es hat gefunkt = a) es hat eine erregte Auseinandersetzung gegeben. Man ist »blitzig« geworden. 1930 ff. – b) er hat endlich begriffen, (etw) gemerkt. Analog zu »es hat gezündet«. 1930 ff. – c) es ist geglückt. 1930 ff. – d) die Frau ist schwanger gewor-
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den. funken 2. 1920 ff.
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8. daß es nur so funkt = gründlich; sehr heftig. Hergenommen von den sprühenden und stiebenden Funken eines Feuers. 1920 ff.
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9. jm eine ins Gesicht funken = jm ins Gesicht schlagen. Dem Geohrfeigten tanzen Funken vor den Augen. Jug 1930 ff.
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