Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Frost
Frost m \
1. Unbehagen. Bei Angstzuständen stellt sich leicht Frösteln ein. Rotw 1862 ff.
\
2. Frost am Balken = Eis am Stiel. Hieraus umgemodelt zu einer Analogie. Nach 1945 aufgekommen.
\
3. Frost im Magen = Hunger. Bei heftigem Hunger tritt ein Kältegefühl ein. Rotw 1862 ff.
\
4. vom letzten Frost etwas abgekriegt haben (etwas weghaben) = geistesbeschränkt sein. Dem Pflanzenleben entlehnt. 1900 ff.
\
5. Frost haben = Bedenken haben. Frost 1. 19. Jh.
\
6. Frost im Kopf haben = begriffsstutzig sein; nicht klar denken können. Das Gehirn ist an- oder eingefroren. Vgl Frost 4. Spätestens seit 1900.
\
7. Frost kriegen = Bedenken bekommen. Frost 1. 19. Jh.
\
8. die Sache hat Frost gekriegt = die Sache funktioniert nicht. 1900 ff.
\
9. mich packt der Frost = ich habe Angst. Frost 1. Schül 1950 ff.
\
10. einen Frost schreiben = eine schlechte Klassenar-
————
beit schreiben. In Vorahnung der schlechten Zensur überläuft es den Schüler kalt. 1950 ff.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Frost