Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Fraß
Fraß m \
1. minderwertiges, widerliches Essen. Bezieht sich eigentlich auf die Tiernahrung. Seit ahd Zeit.
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2. Essen (nicht abf ). 19. Jh., vorwiegend sold bis heute.
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3. gefickter Fraß = Reste-Essen; schnell hergerichtetes Verlegenheitsgericht. »Getickt« ist hier vom rasch vollzogenen Geschlechtsverkehr übertragen auf eilige Zubereitung. 1914 ff.
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4. giftiger Fraß = Blattgemüse als Mittagessen. Anspielung auf »giftige Pflanzen« und »Giftgrün«. Sold in beiden Weltkriegen.
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5. schneller Fraß = aus Konserven bereitete Mahlzeit. Sold 1941 ff, ziv 1945 ff.
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6. jn einem zum Fraß vorwerfen = jn vor eine unlösbare Aufgabe stellen und dadurch seine Entlassung herbeiführen; jm eine Person bedingungslos ausliefern; jn dem Staatsanwalt überantworten. Hergenommen von der grausamen Sitte, wilden Tieren Menschen zum Fraß vorzuwerfen. 1900 ff.
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7. jn vielen zum Fraß vorwerfen = jn heftiger Kritik vieler schutzlos preisgeben. 1920 ff.
Fraß m \
1. minderwertiges, widerliches Essen. Bezieht sich eigentlich auf die Tiernahrung. Seit ahd Zeit.
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2. Essen (nicht abf ). 19. Jh., vorwiegend sold bis heute.
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3. gefickter Fraß = Reste-Essen; schnell hergerichtetes Verlegenheitsgericht. »Getickt« ist hier vom rasch vollzogenen Geschlechtsverkehr übertragen auf eilige Zubereitung. 1914 ff.
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4. giftiger Fraß = Blattgemüse als Mittagessen. Anspielung auf »giftige Pflanzen« und »Giftgrün«. Sold in beiden Weltkriegen.
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5. schneller Fraß = aus Konserven bereitete Mahlzeit. Sold 1941 ff, ziv 1945 ff.
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6. jn einem zum Fraß vorwerfen = jn vor eine unlösbare Aufgabe stellen und dadurch seine Entlassung herbeiführen; jm eine Person bedingungslos ausliefern; jn dem Staatsanwalt überantworten. Hergenommen von der grausamen Sitte, wilden Tieren Menschen zum Fraß vorzuwerfen. 1900 ff.
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7. jn vielen zum Fraß vorwerfen = jn heftiger Kritik vieler schutzlos preisgeben. 1920 ff.