Wörterbuch der deutschen Umgangssprache
Fransen
Fransen pl \
1. strähnig herabhängendes Haar. Es erinnert an die herabhängenden Fäden zerrissener Kleider. 19. Jh.
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2. Bart. Schül 1960 ff.
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3. Komplimente, Zeremonien, Zierereien. Aus der Bedeutung »Kleiderbesatz« über »künstliche Zutat« weiterentwickelt zum Begriff »Zierat«. 1800 ff.
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4. anrüchige, betrügerische, lügnerische Werbemethoden. Mit Schwulst machen sie gewisse Dinge unkenntlich. 1960 ff.
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5. es geht in Fransen = es geht entzwei. Eigentlich auf Gewebe bezogen. 19. Jh.
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6. sich Fransen an den Mund reden (o. ä.) = viel schwätzen; eindringlich auf jn einreden. Man meint, vom vielen Reden müßten die Lippen ausfransen. 19. Jh.
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7. mit Fransen sprechen = gekünstelt, schwülstig reden. Fransen 3 und 4. 1960 ff.
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8. tritt dir nicht auf die Fransen! = bilde dir nicht zuviel ein! spiele dich nicht auf! Gemeint ist vielleicht, daß der Betreffende sich ein gewichtiges Aussehen zu geben versucht, aber dabei übersieht, daß seine Ho-
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senbeine ausfransen. Vgl auch Frack 13. 1920 ff.
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